Der 50. Earth Day hat gerade stattgefunden und für viele Menschen, durch die Pandemie abgelenkt, verstrich er (verständlicherweise) fast unbemerkt. Mit beginnendem Übergang vom Zu-Hause-Bleiben abstandwahrender Online-Kontaktpflege zu einem normaleren Zustand ist es erwähnenswert, dass COVID-19 uns – vielleicht überraschend – einige wichtige Earth Day Lektionen darüber lehrt, wie die Balance zwischen Menschheit und Umwelt wiederhergestellt werden kann.

Lektion 1: Dinge können sich schnell verbessern.

Am Anfang des Lockdowns in China bemerkten Wissenschaftler fast sofort einen erheblichen Rückgang der Luftverschmutzung, da Industrie, Verkehr und andere Verbraucher fossiler Brennstoffe zum Stillstand kamen. Als COVID-19 sich nach Westen und Osten ausbreitete, beobachteten sie, wie der Rückgang sich im Nordosten der USA, in Indien und weiteren Regionen widerspiegelte. Die Luftqualität in diesen urbanen Ballungsgebieten verbesserte sich innerhalb deutlich weniger als einem Monat.

Obschon die Luftqualität wieder schlechter werden wird, sobald die Pandemie sich zurückzieht und die Menschen zu ihrem herkömmlichen Lebensstil zurückkehren, zeigt es, dass die Umwelt sich schnell erholt, wenn wir die Verschmutzung drastisch reduzieren. Die Populationen von Meeresschildkröten in Thailand und Florida, USA entwickeln sich positiv, weil Störfaktoren durch den Menschen reduziert wurden. Studien zeigen ebenfalls, dass sich die Fisch- und Organismusbestände in Meeresschutzgebieten erholen. Das heißt nicht, dass alles gut ist und nichts mehr getan werden muss. Aber es zeigt uns, dass die Erde beginnt, sich entsprechend dem Ausmaß und der Geschwindigkeit zu reparieren, in welchen wir ihr keinen Schaden mehr zufügen.

Lektion 2: Angst kann zu Rückschritt führen.

Es gab zwar Fortschritte im Kampf gegen die Plastikverschmutzung in den vergangenen Jahren, doch die Pandemie hat zum Problem beigetragen. Aus Angst vor der Übertragung des Virus auf Oberflächen wurden in Gebieten, in denen Einweg-Plastiktüten verboten waren, diese wieder eingeführt und Käufern stattdessen das Mitbringen eigener Taschen nicht erlaubt. Zudem wird eine neue Sorte Müll bereits an den Stränden angespült: medizinische Schutzmasken. Hoffentlich handelt es sich hierbei um ein kurzzeitiges Problem. Dennoch erinnert es uns daran, dass es im Angesicht einer handfesten Krise einfach ist, das langfristige Gesamtziel aus den Augen zu verlieren. Die Balance mit der Umwelt herzustellen wird weit über die Pandemie hinaus ein großes Thema sein, darum benötigen wir Lösungen, die auch in Notfällen stabil sind. Und in der Zwischenzeit sollten wir die momentan benötigten Plastiktüten und Masken bitte ordnungsgemäß recyceln und entsorgen.

Lektion 3: Auch mit Distanz können wir durch distanzierten Kontakt und Unterricht Meeresschutz betreiben.

Im Online-Zeitalter können wir viel tun, um mit dem Meer in Verbindung zu bleiben und Schritte zur Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Mensch und Meer einzuleiten. Es folgen nur vier, von denen ich gehört oder die ich gesehen habe, um dich zu inspirieren:

  • Menschen schützen das, was sie kennen und lieben. Hilf Nichttauchern dabei, die Unterwasserwelt kennen zu lernen, indem du deine Fotos und Videos in den sozialen Medien veröffentlichst. Schicke ihnen den PADI eLearning Link deines Tauchcenters, damit auch sie beginnen können, das Tauchen zu erlernen. Zudem schau dir dies an und teile es ebenfalls.
  • Viele unserer Lieblingstauchplätze wurden für eine Weile nicht besucht, daher könnte ein Project AWARE Dive Against Debris® nötig sein. Zusätzlich zur Entfernung des Mülls könnte das Auftauchen medizinischer Masken und ein vergleichbares Ausbleiben der Menschen Wissenschaftlern Daten zur Herkunft und Verbreitung von Müll liefern. Viele PADI Dive Center und Resorts bieten die Entwicklung der theoretischen Kenntnisse des Dive Against Debris Spezialkurses zurzeit digital an. Erkundige dich nach dem Angebot deines örtlichen Tauchgeschäfts, damit du bereit bist abzutauchen und etwas zu bewirken, sobald dies wieder risikofrei möglich ist.
  • Mit den von der Pandemie verursachten kurz- und langfristigen Arbeitsplatzverlusten verlieren viele Umweltorganisationen Spendengelder. Falls du nicht finanziell betroffen bist, kannst du ihnen helfen, weiterzuarbeiten. Neben Project AWARE benötigen unter anderem auch diese Organisationen nach Möglichkeit unsere Hilfe.
  • PADI und Project AWARE unterstützen die 30X30-Kampagne des World Oceans Day, bei der es darum geht, bis 2030 Schutz für 30% der Meere zu sichern. Der World Oceans Day findet dieses Jahr am 8. Juni statt, nimm dir vor, mitzumachen – entweder persönlich oder online, abhängig von deiner Situation. Für PADI Hoffnungsträger wie dich und mich bietet er Gelegenheit, mit anderen Kämpfern für die Rettung der Welt durch Meeresschutz Kontakt aufzunehmen.

Die wichtigste Lektion: Wir können das.

Ich habe bereits erwähnt, dass, obwohl die Rettung der Meere und der Umwelt insgesamt überwältigend erscheint, es nicht zu spät ist und wir die Balance wiederherstellen können. Und die COVID-19 Pandemie ist der Beweis dafür. Diese Pandemie ist beispiellos, denn zum ersten Mal ist die gesamte Welt von derselben Gefahr bedroht. Zudem ist es das erste Mal, dass praktisch die gesamte Welt in diesem Ausmaß einheitlich zusammensteht. Obwohl unsere globale Reaktion auch Mängel wie Verzögerungen, fehlende Vorbereitung und konkurrierende Prioritäten aufwies, gab es nie zuvor so viel Informationsaustausch, Kooperation und Innovation zwischen Menschen – und sogar zwischen gegnerischen Nationen. So zerstörerisch, schmerzhaft und schrecklich diese Pandemie ist, COVID-19 wird von der Menschheit übertroffen, die sich dem Virus gemeinsam entgegen stellt – und das ist wundervoll. COVID-19 zeigt, dass wir durch das Erleben einer gemeinsamen Bedrohung nationale und kulturelle Unterschiede zurückstellen und zusammenarbeiten können. Und darum brauchen wir über eine Milliarde Hoffnungsträger wie dich und mich, um die Welt zu alarmieren, dass wir einer noch größeren gemeinsamen Bedrohung gegenüberstehen und anfangen müssen, gemeinsam dagegen anzugehen.

Seek Adventure. Save the Ocean,

Drew Richardson
President & CEO PADI Worldwide

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