Betrachtet man die Geschichte der Menschheit, sticht ein Wesensmerkmal immer wieder als unsere größte Stärke heraus, wenn Gruppen und Gesellschaften Bedrohungen bezwingen, sich Herausforderungen stellen und lebenswichtige Veränderungen herbeiführen. Durch Solidarität und Einigkeit wurde wiederholt Unterdrückung besiegt, Krankheiten wurden überstanden und das Schicksal geändert – zum Guten und Schlechten.

Bürgerrechtler Martin Luther King drückte es so aus: „Es gibt die Macht der Zahlen und es gibt die Macht der Einigkeit“ (meine Betonung). Wenn Menschen mit einer gemeinsamen Vision sich zusammentun, sich ihrer verpflichtet fühlen und entschlossen, hoffnungsvoll und daran glaubend handeln, erreichen sie viel und sind kaum aufzuhalten. Solidarität ist die Neugestaltung unserer Zukunft, bei der wir durch zunehmende Einigkeit eine gesunde Balance zwischen den Menschen und den Meeren wiederherstellen. Die weltweite Familie der PADI Taucher und Torchbearer ist ein schnell wachsender, sichtbarer und zunehmend einflussreicher werdender, wichtiger Teil davon. Zusammen machen wir einen Unterschied.

Ein junges Beispiel: Letztes Jahr haben 23.000 Taucher sich einer Petition angeschlossen, damit die Convention on International Trade in Endangered Species (CITES) den Makohai auf die Liste der international geschützten Arten setzt. In Folge wurde der Makohai, zusammen mit 18 weiteren Hai- und Rochenarten, von CITES durch Handelskontrollen belegt. Dies war nicht die erste Initiative – sie basierte auf dem vorangegangenen Erfolg im Jahr 2010, nachdem Delegierte von CITES über 135.000 Unterschriften und mehr als 245.000 Briefe erhalten hatten, die zum Schutz von Haiarten aufforderten – und es wird auch nicht die letzte sein, weitere Initiativen folgen.

Fünf Dinge, die man zu Solidarität und Einigkeit unter Menschen bedenken sollte:

  1. Auf die Größe kommt es an. Je mehr Menschen sich vereinigen, umso mehr Macht und Einfluss haben sie. Die globale Familie der PADI Taucher ist bei weitem bereits die größte und einflussreichste Vereinigung von Tauchern, die es jemals gab. Und wir wollen dieses Sprachrohr durch eine Milliarde oder mehr PADI Torchbearer verstärken. (Wenn du dich noch nicht der Liste der PADI Torchbearer angeschlossen hast, mach das bitte hier.). Der Grund ist einfach – je mehr Stimmen wir vereinigen, desto lauter werden wir gehört und desto weniger können wir ignoriert werden.
  1. Der Feind unseres Feindes ist unser Freund. Anders ausgedrückt: Unsere Anzahl und Stärke steigen, wenn wir uns mit weiteren Gemeinschaften, die auch unsere Vision verfolgen, zusammentun. Und je größer und vereinter wir sind, umso mehr Verbündete ziehen wir an. Zum Beispiel arbeiten PADI und Project AWARE dank der Größe und Stärke unserer weltweiten Gemeinschaft jetzt mit über einem Dutzend Organisationen, Gruppen und Unternehmen zusammen (Anzahl steigend), um die Meere vor unseren gemeinsamen Feinden Klimawandel, Überfischung, Plastikmüll, etc. zu schützen.
  1. Wir sind uns nicht in allem einig, müssen wir auch nicht sein. Die PADI Family ist über mehr als 185 Länder und Gebiete verteilt, mehr als 27 Millionen Taucher und 137.000 Profis vereinen alle Kulturen und Menschen der Erde – selbstverständlich haben wir unterschiedliche Ansichten – von politischen Einstellungen bis zur Frage, ob die Beatles die beste Band aller Zeiten waren. Das müssen wir jedoch außer Acht lassen, wenn es darum geht, unsere gemeinsame Vision zur Rettung der Meere zu verfolgen und effektiv, einheitlich zu handeln. Denn das ist viel wichtiger als die meisten unserer Differenzen.
  1. Lokale/individuelle Initiativen und Aktionen sind wichtig. Obwohl wir einheitlich handeln, geschieht unsere Arbeit durch Aktionen kleinerer Gruppen und Einzelner. Einige von uns treiben Gesetzesänderungen für die Meere voran, andere Forschen und wieder andere bauen Korallen an. All das ist zielführend beim Erreichen unserer gemeinsamen Vision. Nur Einzelpersonen und lokale Gruppierungen können lokal handeln. Während ich dies schreibe ist bei einem Schiffsunglück viel Öl ausgelaufen, mit Auswirkungen auf die Tier- und Korallenwelt von Mauritius im Indischen Ozean. Die PADI Dive Center und Resorts der Inselnation arbeiten zusammen mit Tauchern und Fischern daran, den Ölteppich einzugrenzen, zu kontrollieren und das Öl zu entfernen – im Einklang mit örtlichen Nichtregierungsorganisationen und großen Teilen der Öffentlichkeit. Dabei handelt es sich um Aktionen von Einzelnen und örtlichen Gruppierungen. Wir können jedoch alle mithelfen, die Reinigungsarbeiten vor Ort zu finanzieren (erfahre hier wie).
  1. Geeinte Menschen achten aufeinander. Als die Pandemie begann, traf sie die meisten Kleinunternehmer hart, PADI Tauchshops und Resorts weltweit waren betroffen – und die meisten leiden immer noch darunter. Aber die Einheit der PADI Family macht einen Unterschied: PADI Taucher standen hinter ihren örtlichen Geschäften und Lieblingsresorts indem sie bei allem mitmachten – angefangen bei Women’s Dive Day Veranstaltungen, über das Fortführen ihrer Ausbildung unter Social-Distancing-Maßnahmen bis hin zu Project AWARE Aktivitäten. Taucher widmen sich zunehmend den Freuden und Erlebnissen lokaler Tauchgebiete und das hilft vielen Tauchgeschäften dabei, die Krise zu überdauern.

„Ein einzelner Pfeil zerbricht leicht, nicht aber zehn gebündelte Pfeile“ lautet ein japanisches Sprichwort. Im Namen der weltweiten PADI Gemeinschaft: Danke dafür, dass du deine Stimme und deine Handlungen mit unseren bündelst. Gemeinsam werden wir nicht zerbrechen.

Seek Adventure. Save the Ocean.

Dr. Drew Richardson
PADI President & CEO

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