Gemma Smith ist PADI Master Scuba Diver Trainerin und Tec-Forschungstaucherin aus Großbritannien. Sie arbeitet als wissenschaftliche Tauchassistentin bei archäologischen Forschungsmissionen und wurde erst kürzlich von der Huffington Post zu einer der Top 10 Taucherinnen der Welt gekürt! Ob sie nun durch Unterwasserhöhlen navigiert, Tec-Tauchgänge führt oder bei den Ausgrabungen an historischen Wracks hilft, sie schafft es uns immer wieder mit ihren Entdeckungen unter Wasser in Erstaunen zu versetzen.

Wir trafen Gemma bei einem PADI Fotoshooting in La Paz (Mexiko) und erfuhren von ihr, was es mit ihren Tauchabenteuern auf sich hat und was ihre My PADI Geschichte ist:

Welchen Einfluss hatte das Tauchen mit PADI auf dein Leben bzw. auf deinen Berufsweg?

Dass ich mit PADI das Tauchen gelernt habe, hat mein Leben verändert. Mit 17 machte ich meinen Open Water Diver Kurs und da wusste ich, dass ich den Rest meines Lebens mit Tauchen verbringen wollte. Ich machte mehr Kurse, tauchte so oft es menschenmöglich war, reiste durch die ganze Welt zu neuen Tauchplätzen und lernte so viel es ging über das Tauchen. Fast zehn Jahre später arbeite ich nun als professionelle Tauchausbilderin und als Tauchexpertin bei archäologischen Projekten. Damals, als ich tauchen lernte, hätte ich nie gedacht, dass das mein Leben schließlich lenken und so stark beeinflussen würde.

Erzähl uns mehr darüber, wie es ist, Tauchexpertin bei archäologischen Projekten zu sein! Wie bist du in diesem Bereich gelangt und was motiviert dich dazu, als Gerätetaucherin weiter zu forschen?

Ich arbeite sehr gerne bei archäologischen Projekten mit. Wenn  Artefakte nach Hunderten oder manchmal sogar Tausenden von Jahren vom Meeresboden nach oben gelangen, dann bekomme ich eine Gänsehaut. Diesen Augenblick gibt es nur ein einziges Mal! Es ist ganz schön verrückt, wenn man einmal überlegt, dass einige dieser Objekte wahrscheinlich Hunderte von Jahren von keinem Menschen gesehen wurden.

Archäologie ist mit Sicherheit ein Bereich, für den ich mich in den letzten Jahren immer mehr interessiert habe. Ich begann bei diesen Projekten als CCR -Spezialistin, ohne dass ich wirklich Ahnung von Archäologie hatte. Nachdem ich aber immer öfter mit dabei war, belegte ich Kurse in den Grundlagen der Unterwasserarchäologie, damit ich noch tiefer in diesen Bereich der Expeditionen „eintauchen“ konnte. Es gibt da draußen noch so unglaublich viel zu entdecken und die Chance, in Zukunft an einigen dieser Projekte beteiligt zu sein, ist sicherlich etwas, was mich beim Tauchen gerade unheimlich anspornt.

Du hast beim Ausgraben des Wracks der Antikythera, einem weltberühmten, historischen Schiffswrack in Griechenland, geholfen. Würdest du uns erzählen, wie es war, die Antikythera zu betauchen und zu erforschen… Und das auch noch als eine der ersten Frauen? 

Das Tauchen am Wrack der Antikythera gehört zweifellos zu den Highlights meiner Taucherkarriere. Das ist einfach so ein Kult-Tauchplatz! Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Schwammtauchern entdeckt und auf zwei verschiedenen Expeditionen in den 1950ern und 1970ern von der Legende Jacques Cousteau betaucht. Und jetzt bin ich bei einer modernen Ausgrabung von genau diesem Wracks dabei, in dem der Mechanismus von Antikythera gefunden wurde – da ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen!

Bevor ich zum ersten Mal an diesem Wrack tauchte, habe ich eigentlich gar nicht darüber nachgedacht, dass ich vielleicht die erste Frau bin, die das tut. Ich wollte dort nur mit dem Rest des Forschungsteams tauchen und meine Arbeit gut machen. Das Team, mit dem ich arbeite, ist großartig. Ich bin nie irgendwie anders behandelt worden, nur weil ich eine Frau bin. Erst viel später sagte einer meiner Teamkollegen, dass ich vermutlich die erste Frau war, die dort getaucht ist. Ich war überrascht! Ich denke, dass es wahrscheinlich auch deshalb so lange gedauert hat, dass eine Frau dort zum ersten Mal getaucht ist, weil dort generell wenig Leute tauchen. Ich bin mir aber sicher, dass in Zukunft dort mehr Frauen tauchen werden.

Du unterrichtest auch gerne und hast Freude daran, die Unterwasserwelt mit anderen gemeinsam zu erkunden. Welchen  PADI Spezialkurs unterrichtest du am liebsten und warum?

Ich unterrichte total gerne den  Dry Suit Kurs! Ich weiß, das klingt etwas merkwürdig für einen Lieblingskurs (vor allem im Vergleich mit Kursen, die irgendwie glamouröser klingen), aber dafür gibt es einen Grund. Ich habe als Wracktaucherin im kalten Wasser in Großbritannien angefangen und schnell verstanden, wie viele faszinierende Tauchplätze es dort gibt, an die sich viele Leute wegen der Temperaturen nicht wagen. Wenn du trockentauchen kannst, dann öffnen sich dir plötzlich die wunderschönsten und unglaublichsten Unterwasserwelten, ohne dass du dich aufgrund der Temperaturen unwohl fühlen müsstest.

Einige meiner schönsten Tauchgänge habe ich in unglaublich kaltem Wasser gemacht. Ich bin  an unberührten Wracks im eiskalten Wasser vor Neufundland getaucht, in Silfra in Island (berühmt für den Graben zwischen zwei tektonischen Platten) und in Minen in Finnland…. Das waren spektakuläre Tauchgänge, bei denen ich mich sehr wohl gefühlt habe, weil ich die richtige Isolierung und den richtigen Kälteschutz hatte. Ich würde mich freuen, wenn mehr Menschen erkennen würden, wie schön Kaltwassertauchen sein kann.

Dein bester Tauchgang aller Zeiten:

In La Paz mit PADI! Meinen allerbesten Tauchgang überhaupt habe ich erst kürzlich dort mit den Seelöwen gemacht. Sie sind wirklich wie kleine Unterwasser-Welpen! So verspielt und lustig und so voller Energie! Ich musste während des Tauchgangs immer wieder meine Maske ausblasen, denn ständig kam Wasser hinein, weil ich so viel lachen musste. Immer, wenn ich tauche, dann macht mich das glücklich. Aber dieser Tauchgang war wirklich etwas Besonderes. 

Wie würdest du einem Nicht-Taucher gegenüber mit nur einem Wort oder in nur einem Satz das Gerätetauchen beschreiben?

Unterwasser-Astronaut :-)

Und zu guter Letzt: welche Bedeutung hat „My PADI“ für dich und warum?

Ich war schon immer ein Fan von Outdoor-Sport, hatte aber nie das Gefühl, etwas gefunden zu haben, was wirklich zu mir passte. Erst als ich das Tauchen einmal ausprobiert hatte, wusste ich, dass ich meine Bestimmung gefunden hatte. Noch nie hatte ich so etwas Einzigartiges erlebt, wie diesen ersten Atemzug unter Wasser! PADI hat mir die Tür zu einer ganz neuen Welt geöffnet, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Und dafür bin ich sehr, sehr dankbar.

Mehr My PADI Geschichten wie die von Jemma findest du auf mypadi.padi.com.

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