Kannst du uns bitte etwas über dich erzählen?
Ich heiße Mariam, bin 32 Jahre alt, Ärztin aus Saudi-Arabien und liebe Abenteuer. Außerdem engagiere ich mit Leidenschaft in der weltweiten Freiwilligenarbeit. Ich bin Botschafterin in vielen internationalen Organisationen wie African Impact (für Kinder und Frauen in Afrika) und Seeds of Humanity (für Flüchtlinge in Griechenland).
Wie kam es dazu, das du mit dem Tauchen anfingst?
Seit ich klein war erzählte mir mein Vater immer Geschichten über das Leben im Meer und über Jeddah. Jahre später, als ich von der Schönheit der Tauchplätze im Roten Meer hörte und von dem PADI-Tauchzentrum in Jeddah erfuhr, entschied ich mich tauchen zu lernen. In dem Jahr wurde Jeddah von einer großen Flut getroffen und ich sah, wie man als Taucher den Menschen helfen kann.
Was bedeutet es, die erste arabische weltweit zu sein, die am Nordpol getaucht ist?
Als Frau, die in einem heißen tropischen Land geboren und aufgewachsen ist, ist eine Möglichkeit herauszufinden, wozu ich fähig bin, und etwas zu tun, was viele Leute für schwer oder unmöglich halten. Ich bin wirklich sehr stolz auf meine Leistung, denn sie hat mir und anderen Frauen geholfen an uns zu glauben. In meiner Kultur stehen Frauen unter einem Druck, der dazu führt, dass sie sich selbst unterschätzen. Wenn ich als saudische Frau von einem extrem heißen Klima zu einem extremen polaren Klima wechsle, denke ich, dann hilft das Frauen. Und zwar vor allem in meiner Gesellschaft hilft es ihnen, in ihre eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und hoffentlich inspiriert es die nächste Generation dazu, unkonventioneller zu denken und alle Hindernisse aus ihrem Leben zu entfernen.
Wie plant man einen Tauchgang am Nordpol?
Die Idee kam 2015 auf, als ich das Arctic Circle Dive Center (ACDC) in Russland kontaktierte und dort nach dem Ausbildungsprogramm für den Nordpol fragte. Ich nahm an ihrem Trainingsprogramm teil und verbrachte über 20 Tage damit Trocken- und Eistauchen zu lernen. Dann reiste ich zurück in mein Land und tauchte mit meinem Trockenanzug im Roten Meer um alle meine Fertigkeiten weiter zu üben. 2016 kehrte ich nach Russland zurück und nahm vor unserer Abreise zum Nordpol im April am letzten Training teil (hier ging es darum, sich an extrem kaltes Wetter zu gewöhnen, ans Zelten im Winter, usw.)
Welche Bedeutung hat My PADI für dich?
My PADI ist eine Plattform für Taucher aus unterschiedlichen Ländern und mit unterschiedlichen Ausbildungsstufen. Auf der Plattform können sie kommunizieren und ihre Geschichten teilen. So entsteht eine große und tolle Gemeinschaft, zu der wir alle gehören, egal ob wir Taucher sind oder nicht. Eine Gemeinschaft, zu der wir alle etwas beitragen, damit die Meere sauber und gesund sind.