Eine maledivische Insel, die vom internationalen Flughafen aus leicht erreichbar ist und sich trotzdem so anfühlt, als sei sie abgelegen? Das scheint heutzutage fast unmöglich. Aber Fulidhoo Island im Vaavu Atoll hat schnell den Ruf bekommen, praktisch aber dennoch abgelegen zu liegen. Die Insel ist ein fantastischer Ausgangspunkt für alle, die ein Atoll erkunden wollen, an dem man mitunter die besten Kanaltauchgänge des Landes machen und nachts manchmal sogar mit bis zu 100 Ammenhaien tauchen kann. Und bei Zimmerpreisen ab 40 US-Dollar gibt es nun wirklich keinen Grund nicht dorthin zu reisen. Wenn man dich aber immer noch überzeugen muss, dann haben wir hier sieben gute Gründe, warum die Insel dein nächstes Tauchziel werden sollte.
1. Die Fahrt von Male nach Fulidhoo Island kostet 3,50 Dollar
Nein, das ist kein Tippfehler – du hast richtig gelesen: es kostet weniger als der Preis eines Kaffees bei Starbucks, um von der Hauptstadt nach Fulidhoo zu kommen. Dank der staatlich subventionierten öffentlichen Fähre, die drei Mal pro Woche in Male ablegt, können Touristen für einen Appel und ein Ei nach Fulidhoo fahren. Die Fahrt dauert zwar 3 1/2 Stunden, sie ist aber landschaftlich sehr reizvoll und bequem. Und es gibt Snacks an Bord. Und ein Sonnendeck für Delfinbeobachtungen gibt es auch! Oh, und wer gerne schneller da ist, für den gibt es auch noch die täglich verkehrenden Schnellboote zur Insel, die 50 Dollar pro Person kosten und eine Stunde brauchen.
2. Vaavu Atoll bedeutet Kanaltauchen und Haie
Die echte Action der Hochseefische findet, und zwar überall auf den Malediven, in den Passagen statt, die durch die Barriereriffe der Atolle schneiden. Hier treffen sich Riffhaie, Makrelen- und Barrakudaschwärme zur Jagd. Und wenn die Malediven schon für ihre Kanäle bekannt sind, dann gewinnt das Vaavu Atoll (wo sich auch Fulidhoo befindet) den ersten Preis für die meisten Kanäle des Landes. Es gibt Dutzende von Kanälen in diesem Atoll und damit jede Menge aufregende Tauchmöglichkeiten.
3. Die Unterkünfte auf der Insel sind wirklich erschwinglich
Während auf den Urlaubsresort-Inseln der Malediven pro Nacht Preise verlangt werden, bei denen dir die Tränen kommen, finden Taucher auf der auch von Einheimischen bewohnten Insel Fulidhoo schon für rund 50 Dollar pro Nacht (für zwei Personen inkl. Frühstück) eine Unterkunft, und das selbst in der Hochsaison. Man bekommt komfortable, saubere und klimatisierte Zimmer, oft sogar mit Meerblick. Und weil Fulidhoo so klein ist, ist selbst das am weitesten entfernt gelegene Gästehaus nur einen 5-minütigen Spaziergang von der Anlegestelle entfernt.
4. Die Insel ist für ihre wunderschöne Lagune und ihre kulturellen Traditionen bekannt
Selbst unter den Maledivern hat Fulidhoo den Ruf, extrem schön zu sein. Vaavu wird von den Einheimischen auch liebevoll „Wow Atoll“ genannt. Es gibt keinen Hafen, nur einen kleinen hölzernen Pier, so dass der Strand nicht unterbrochen ist. Die flache Lagune erstreckt sich bis weit von der Insel weg und ist ein großartiger Ort für Kinder zum Spielen oder auch zum Kajakfahren. Erst kürzlich wurde die Insel bei der jährlichen Konferenz der Gästehäuser auf den Malediven zur Top Insel 2017 gewählt. Und abends können Taucher den Einheimischen zusehen, wie sie die Bodu Beru (die „großen Trommeln“) spielen und kulturelle Tänze aufführen – die Insel ist bekannt dafür, dass hier lokale Traditionen intensiv gelebt werden.
5. Nachts kann man mit bis zu 100 Ammenhaien tauchen
Der bekannteste Tauchplatz des Vaavu Atolls ist Alimatha House Reef. Dort können Taucher den hier lebenden Ammenhaien und Stachelrochen besonders nahe kommen. Kniet man als Taucher auf dem sandigen Boden, kommt es nicht selten vor, dass diese harmlosen Haie sich zwischen den Beinen durchquetschen oder sich neben einem niederlassen – das ist eine Erfahrung, die man wirklich mal gemacht haben muss!
6. Oft gibt es sonst keine anderen Taucher an den Tauchplätzen
Anders als im South Male Atoll und Ari Atoll gibt es auf Vaavu nur zwei Resorts und nur eine Handvoll Inseln mit Einheimischen. Das bedeutet, die Tauchplätze sind hier sehr viel ruhiger. Und die Tauchsafaris fahren oft für einen Nachttauchgang direkt nach Alimatha und sind dann am nächsten Morgen im Ari Atoll. All das bedeutet, dass der nördliche Teil von Vaavu Atoll die meiste Zeit eher abgelegen und unentdeckt wirkt, obwohl er doch so leicht zu erreichen ist.
7. Von Fulidhoo aus kann man sowohl die östliche als auch die westliche Seite des Atolls betauchen
Auf den Malediven gibt es zwei Jahreszeiten. In der Iruvai-Saison von November bis April weht der Wind normalerweise aus Nordosten und bringt heißes, trockenes Wetter mit sich. Die besten Bedingungen fürs Tauchen. Die Hulhangu-Saison von Mai bis Oktober gilt generell als Tauchnebensaison, da es regnen und winden kann und die Sicht eher eingeschränkt ist. Zu dieser Jahreszeit hat man aber am westlichen Rand der Atolle noch eine sehr gute Sicht, denn hier kommt die geografische Lage von Fulidhoo ins Spiel. Da sich die Insel an der Nordspitze des Atolls befindet, können Taucher hier das ganze Jahr über und – je nach Wind – mit guter Sicht und guten, landeinwärts verlaufenden Strömungen tauchen.