Der Meerestourismus gehört in Ägypten zum ‚Big Business‘ und verzeichnete 2018 Umsätze von 7,6 Milliarden US-Dollar. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Ägypten liegt am Roten Meer – eines der besten Tauchziele der Welt (wenn nicht sogar das Beste).

Hunderttausende von Tauchern kommen jedes Jahr hierher, um Steilwände, farbenprächtige Korallengärten und Meeresbewohner wie Delfine, Schildkröten und Mantarochen zu erleben, die hier zu Hause sind.

Der Tourismus ist jedoch für die Meeresökosysteme strapazierend und kann genau das Leben zerstören, das die Besucher so anzieht. Zum Glück ist Ägypten führend im Meeresschutz und hilft dabei, die einzigartige Artenvielfalt und Tierwelt zu erhalten, für die es berühmt ist.

Ras Mohammed National Park

Ras Mohammed National Park

2018 erhielt der Ras Mohammed National Park, ein erstklassiges Tauchgebiet auf der südlichen Sinai-Halbinsel, das Zertifikat der „IUCN Green List“, eine Auszeichnung dafür, dass der Reichtum des Gewässers von der International Union for the Conservation of Nature als einer der bestgepflegten der Welt angesehen wird.

Die Überprüfung ergab, dass es mehr als 210 Korallenarten gibt, die in einigen Gebieten bis zu 90 % und im Durchschnitt 65 % am Leben sind und den Meeresboden bedecken – ein sicheres Zeichen für ein gesundes Riff. Zum Vergleich: In anderen Teilen Ägyptens liegt die Korallendecke in der Regel bei 20–30 %. In Australien ist laut Australian Institute for a Marine Science das Great Barrier Reef auf 14–25 % zurückgegangen, nachdem die steigenden Meerestemperaturen 2017 eine Reihe von Korallenbleichen verursachten.

Seit mehr als vierzig Jahren beweist der Park mit seinem effektiven Management und dem Schutz der Korallenökosysteme, dass es möglich ist, die Meere erfolgreich zu schützen und gleichzeitig die Anforderungen einer starken Tourismusindustrie und die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen.

The Red Sea Environment Centre (RSEC)

Red Sea Marine Conservation

Das RSEC ist eine Nichtregierungsorganisation, die Korallenriffe erforscht, Aufklärung betreibt und das Rote Meer schützt. Es hat seinen Sitz in Dahab, einer entspannten Beduinenstadt, die dank des berühmten „Blue Hole“, einem 90 Meter tiefen Sinkloch, ideal für Freizeittauchgänge und Freediving-Training ist. Das RSEC führt Meeresbiologiekurse durch und schult „Ökotaucher“ in Riffvermessungs- und Überwachungstechniken, um wissenschaftliche Studien zu unterstützen. Du kannst helfen, indem du dich für ein 2–5 wöchiges bezahltes Freiwilligenprogramm anmeldest, um deine Tauchkenntnisse zu erweitern und bei der Feldarbeit zu helfen, die zum besseren Schutz des Roten Meeres beiträgt.

The Dolphin Watch Alliance

Weiter unten an der Küste setzt sich die Dolphin Watch Alliance für den Lebensraum der Wale in Hurghada ein. Sie hat ein Bildungsprogramm für Touristen auf die Beine gestellt, das von lokalen Dive Centers durchgeführt wird. Außerdem wurde ein Verhaltenskodex erarbeitet, an den sich Anbieter von Delfinbeobachtungs- und -schwimmtouren halten müssen.

Der zunehmende Wunsch, Wale und Delfine in ihrer natürlichen Umgebung anstatt in Gefangenschaft zu sehen, ist an sich eine gute Sache, funktioniert aber nur, wenn die täglichen Gewohnheiten der Meerestiere (wie Fressen, Schlafen und Paarung) ungestört bleiben. Anderenfalls, so Studien der Alliance, stören die von Booten und Touristen verursachten Aktivitäten das Verhalten der Delfine, was zusammen mit den durch Bootsschrauben verursachten Delfin-Todesfällen zu einem alarmierenden Rückgang der Population führen kann.

Im BBC-Dokumentarfilm „Blue Planet II“ sehen wir, warum es sich lohnt, auf die Delfine im Roten Meer zu achten. Begib dich auf jeden Fall auf die Suche nach diesen intelligenten Säugetieren, wenn du in Ägypten bist. Wende dich jedoch an einen verantwortungsbewussten Veranstalter, der dir hilft, ihnen auf die sicherste und angenehmste Weise zu begegnen.

Ohne das Engagement und die Bemühungen dieser unglaublichen Organisationen könnte das Rote Meer ein ähnliches Schicksal wie andere beliebte Tauchplätze auf der ganzen Welt erleiden, die für den Schutz ihrer Unterwasserwelt kämpfen.

PADI fördert verantwortungsbewusstes Freediving und fordert alle Taucher auf, sich rücksichtsvoll zu verhalten, um sicherzustellen, dass Korallen, Fische und andere Wasserlebewesen durch ihre Anwesenheit in keiner Weise belästigt oder beschädigt werden. So können wir die großartige Arbeit zum Schutz der Meere unterstützen, die derzeit in Ägypten geleistet wird, und das Rote Meer für kommende Generationen schützen. Hier erfährst du mehr über das Engagement von PADI zum Schutz der Meere.


Biografie der Autorin:

 S.J begann mit dem Freitauchen 2017 in Utila, Honduras. Seit dem geht sie in Kanada, Dahab, Teneriffa und dem Vereinigten Königreich freitauchen und trainiert für alle Dynamik- und Tiefendisziplinen. Folge ihren Freitauchabenteuern auf Instagram und besuche ihre Website The Content Marketing Club für Texte und Marketing-Materialien über das Freitauchen und das Wasser.

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