My PADI Story: Daniel Bichsel

Wir sprachen mit PADI Freediver Instructor Daniel Bichsel über seine bisherigen Freediving-Erfahrungen und darüber, wie sie ihn geprägt haben.

Wie bist du zum Freitauchen gekommen?

Hier kommt die Kurzversion einer langen Geschichte!

Schon so lange ich denken kann, bin ich von der Unterwasserwelt fasziniert. Als Kind fing ich an, alles, was mit der Unterwasserwelt und dem Meer zu tun hat, wie Luft in mich aufzusaugen: Bücher, Filme, Artikel… Damals wusste ich noch nicht, dass tiefe Atemzüge einmal der Beginn meiner Entdeckungen der Meere und Seen sein würden.

Diese Leidenschaft für die Unterwasserwelt hat mich nie wieder losgelassen und nachdem ich ein paar Jahre später meinen Master in Biologie gemacht hatte, ging ich für ein paar Jahre nach Australien, um dort die Unterwasserwelt zu entdecken. Kurz vor meiner Abreise machte ich in meiner Heimatstadt noch einen Kurs im Freitauchen und dabei wurde mir sofort klar, dass das genau die Art und Weise war, in der ich mit dem Meer interagieren wollte. Das Freitauchen gab mir die Flexibilität überall dort zu tauchen, wo ich wollte und mich ohne eine einengende und schwere Ausrüstung zu bewegen. Und zwar in völliger Stille. Was ich damals noch nicht wusste, war, dass ich beim Freitauchen nicht nur die Tiefe der Meere erkunden kann, sondern auch die Tiefen in mir selbst.

Beschreibe uns doch mal eine normale Trainingswoche im Leben eines Freediving-Profis.

Ich beginne morgens in der Regel mit meinen täglichen Atem-, Yoga- und Meditationsübungen. Bei meinem Training spielt auch Visualisierung eine große Rolle. Während der kalten Monate versuche ich mindestens dreimal die Woche im Schwimmbad zu trainieren. Bei meinem Schwimmbadtraining geht es hauptsächlich um Bewegung, Entspannung und Grundzeit. Sobald die Bedingungen es zulassen (ich lebe in Süddeutschland), versuche ich so oft wie möglich in Seen und Flüssen zu sein. Um ihre tolle Unterwasserwelt zu erkunden, aber auch um tief zu tauchen. Wenn ich tauche, dann achte ich nur selten auf die Zeit, auf Entfernungen oder Tiefen. Für mich haben der wahre Wert und das echte Vergnügen beim Freitauchen nichts mit  Zahlen zu tun.

Hat sich durch die Tauchwelt deine Einstellung zum Thema Umweltschutz verändert?

Ja, und wie! Die australische Westküste, an der ich das große Glück hatte, mit Walhaien, Buckelwalen, Dugongs und vielen anderen faszinierenden Arten zu tauchen, hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Schönheit unseres blauen Planeten zu entdecken ist einfach toll. Und nachdem ich einmal meine ganz persönlichen Erfahrungen gemacht hatte, gab es kein Zurück mehr zu der alten Vorstellung, dass wir Menschen und der Planet voneinander getrennt sind.

Gleichzeit lernte ich die dunkle Seite des „Paradieses“ kennen. Ich sah die Verschmutzung der Meere, Gebiete, in denen es fast keine Fische mehr gibt, und den andauernden Kampf gegen Off-Shore-Bohrungen. All das motivierte mich dazu, mich selbst für die Meere in Sachen Umweltschutz zu engagieren. So kam es, dass ich damit begann regelmäßig Säuberungsaktionen am Fluss in meiner Heimatstadt zu organisieren und jeden Monat ein veganes Sushi-Dinner anbiete, bei dem ich den Menschen zeige, was für leckere Alternativen es zu Fisch gibt.

Unterwasserwelten

Als Taucher sind wir uns ganz besonders bewusst, wie wichtig es ist die Umwelt zu schützen – wie können wir das Freitauchen nutzen, um unser Wissen an andere weiterzugeben?

Das Freitauchen lässt sich dabei auf verschiedene Art und Weise nutzen. Am schönsten ist es, den Menschen die Natur näher zu bringen, indem man ihnen das Freitauchen beibringt und sie die Unterwasserwelt selbst erkunden können.

Neben Kursen im Freitauchen biete ich unter dem Titel Silence, Joy, Freedom auch nachhaltige Segelreisen an, bei denen wir unsere Gäste informieren und lokale Naturschützer treffen. Ein anderes Projekt, das ich initiiert habe, ist das Multimedia- und Abenteuerprogramm „Unterwasserwelten“ (Unterwasserwelten) für junge Erwachsene, bei dem ich in meiner Heimat Freitauchen mit Storytelling, Filmemachen und Fotografie kombiniere. Mit einer Gruppe aus acht jungen Freitauchern erkunden wir die Seen und Flüssen in unserer Region. Wir tauchen mit nur einem Atemzug und bringen unsere Erfahrungen mit zurück an die Oberfläche. So entsteht mehr Bewusstsein für die Unterwasserwelt. Dies ist ein Projekt, das ich gerne weltweit anbieten möchte. Ich möchte ein Netzwerk aus jungen enthusiastischen Meeresfreunden und Naturschützern auf der ganzen Welt schaffen!

Freediving PADI team

Welche Bedeutung hat PADI für dich?

My PADI ist für mich als PADI Freediver Instructor ein tolles Unterstützungsnetzwerk. Es bedeutet, dass ich meinen Schülern das Freitauchen auf  sehr entspannte und unterhaltsame Art und Weise beibringen kann, und zwar weit entfernt von irgendwelchen extremen Leistungsanforderungen. Es bedeutet, dass ich in einer Welt voller anderer Taucher willkommen bin. Es bedeutet, dass wir die unsere Erfahrungen im Wasser miteinander teilen und die Welt mit jedem Atemzug ein bisschen besser machen.

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