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In unserem letzten Artikel Trockenübungen zur Verbesserung deiner Tauchfertigkeiten Teil 1 ging es um Navigation, Fitness und Fotografie. Jetzt kommen noch mehr Tipps und Anregungen! In Teil 2 stellen wir dir weitere Fertigkeiten vor, die du an Land üben und mit denen du deine Tauchkompetenz verbessern kannst.

Tauchrollen und Schnüre beherrschen

Wenn du eine neue Tauchrolle hast, solltest du dich damit an Land vertraut machen, bevor du sie das erste Mal unter Wasser einsetzt. Suche dir eine Anbringungsmöglichkeit, wie einen Zaun, einen Baum oder die Stoßstange deines Autos. Lege die Schnur dann aus. Entwickle ein Gefühl dafür, mit wie viel Zug du die Schnur spannen kannst. Wechsle die Richtung und gewöhne dir an, deine Schnur wieder loszubinden. Übe, deine Schnur auf die Rolle zurückzuspulen. Bringe Richtungsmarkierungen an und lerne, Rolle und Lampe zugleich in einer Hand zu halten.

Wenn du die Technik beherrschst, lege deine Schnur aus und versuche ihr mit verbundenen Augen zurück zum Startpunkt zu folgen (dein Tauchbuddy sollte dabei auf dich aufpassen). Der sichere Umgang mit Tauchrolle und Leine ist besonders in Tauchgebieten mit geringer Sichtweite, für das Tauchen in einigen Wracks und für das Tauchen in Grotten wichtig.

Kompetent suchen und bergen

Übe dich an Land im Knotenbinden, so dass du die wichtigsten Knoten auswendig kennst und mühelos binden kannst. Die kostenfreie PADI App enthält Animationen, mit denen du unterschiedliche Knoten lernen kannst. Trage immer ein paar Seilenden bei dir, damit du in deinen freien Minuten Gelegenheit hast, zu üben. Je schneller du deine Tauchflagge anbindest, umso mehr Zeit kannst du tauchend verbringen – und ein ordnungsgemäß geschnürter Knoten am Hebesack hilft bei der sicheren Bergung von Objekten.

Auch bei Search & Recovery Tauchgängen hilft es, die Suchmethode vorher noch einmal an Land geübt zu haben. Begib dich dafür mit einem langen Seil auf eine freie Fläche. Befestige das Seil an einem Zelthering, dies ist dein fester Bezugspunkt. Übe einen kreisförmigen Suchverlauf, indem du im Kreis um den Bezugspunkt herumgehst. Entferne dich nach jeder Umrundung etwas weiter vom Bezugspunkt. Du kannst das Seil auch nutzen, um ein Jackstay-Suchmuster zu üben. Hast du kein Seil, kannst du deine Kompassnutzung trainieren und U-förmige sowie quadratische Suchmuster nachstellen. Bitte jemanden, einige Objekte für dich im Suchbereich zu verstecken und finde heraus, wie schnell du sie wiederfinden kannst.

Bereit für Erste-Hilfe-Maßnahmen und Notfälle

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Im Emergency First Response Kurs lernst du, mit Notsituationen umzugehen, inklusive HLW und Erste Hilfe. Aber selbst mit Auffrischungskursen verblassen diese Fertigkeiten nach einer Weile, wenn sie nicht genutzt werden. Übe sie also bei jeder Gelegenheit, so dass du im Ernstfall selbstsicher helfen kannst. Wenn du HLW und Erste Hilfe regelmäßig trainierst, wirst du im Notfall automatisch wissen, was zu tun ist.

Die HLW kannst du an Übungspuppen trainieren. Falls dir keine zur Verfügung stehen, nimm ein Kissen oder Polster (übe HLW niemals ein einer unversehrten, atmenden Person). Übe an Freunden oder Familienmitgliedern, wie Verbände angelegt werden. Versucht, mit Hilfe einer Tauchflosse ein Körperteil zu schienen und spielt eine Notfallsituation von Anfang bis Ende durch.

Visualisierungen nutzen

Nutze deine mentale Vorstellungskraft, um deine Tauchgänge zu verbessern. Wenn du dir wiederholt vorstellst, wie du den perfekten Tauchgang durchführst, konditionierst du deine Nervenpfade entsprechend. Dabei entsteht der Lerneffekt im Gehirn durch das Speichern vertrauter Abläufe und Muster. Hole dir Taucherlebnisse vor dein inneres Auge und stelle dir vor, wie du sie beim nächsten Mal besser gestalten könntest. Denke an unterschiedliche Tauchsituationen und wie du auf sie reagieren würdest. Durch diese mentale Übung deiner Reaktionen entwirfst du ein ‚Drehbuch‘, auf das du während deiner realen Tauchgänge zurückgreifen kannst.

Visualisierungen sind meist einfacher umzusetzen, als die Übungen aus dem ersten Teil dieses Artikels, denn sie lassen sich leicht in den Tagesablauf einbinden: 5 Minuten vor dem Einschlafen, auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Flug in den Tauchurlaub!

Wissen aufbauen

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Dies ist zwar keine Fertigkeit im eigentlichen Sinne, aber wenn du dir Zeit nimmst, um dein taucherisches Wissen zu erweitern, wirst du unweigerlich auch bessere Tauchgänge erleben.

Informiere dich über Tauchplätze und Wracks, an denen du tauchen wirst, so dass du auf deinen Tauchgängen problemlos die sehenswerten Wegpunkte ansteuern kannst. Überlege, welche Kleintiere du auf deinem nächsten Tauchausflug entdecken willst und welche du bereits identifizieren kannst. Schaue nochmal in deine PADI Manuals, um deine Tauchtheorie aufzufrischen und dich an wichtige Fertigkeiten und Techniken zu erinnern. Führe dein Logbuch gewissenhaft und nutze die Informationen darin – welche Ausrüstung und wie viel Gewicht hast du in bestimmten Situationen verwendet? Was hast du dir zu einem bestimmten Tauchplatz notiert? Wann ist die beste Zeit, um dort zu tauchen?

Du wirst bei zukünftigen Tauchgängen von deinem Wissen profitieren.

Die Zeit an Land lässt sich aber nicht nur für diese Übungen nutzen. Sie bietet auch Gelegenheit, das Logbuch zu führen, die Ausrüstung zu pflegen und den nächsten Tauchausflug zu planen. Fallen dir noch weitere Trockenübungen zur Verbesserung der Tauchfertigkeiten ein?

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