Schon mal daran gedacht, dein Urlaubsgeld für den Schutz der Meere auszugeben? Warum setzt du also nicht mal solche Tauchreiseziele auf deine To-Do-Liste, die besonders viel dafür tun, nachhaltiger zu sein? Hier findest du fünf Beispiele für Umweltschutzmaßnahmen, die du dazu nutzen kannst dein nächstes Urlaubsziel etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die geschützten Meeresgebiete werden flächenmäßig ständig erweitert

Die ersten Meeresschutzgebiete wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt. Erst seit den 1990er Jahren haben sie allerdings zahlenmäßig dramatisch zugelegt. Laut UNEP waren im Jahr 2000 erst 0,7% der gesamten Fläche der Meere geschützt. Im Jahr 2019 wurde die Rekordzahl von 7,7 % erreicht. Das aktuelle Ziel ist es 10 % zu erreichen. Wir sind also auf dem richtigen Weg.

Die Länder, die 2018 am meisten zu den Bemühungen beigetragen haben, waren (einschließlich der überseeischen Gebiete): die USA (41 % der nationalen Gewässer), Frankreich (45 %) und Großbritannien (50 % der nationalen Gewässer) mit über 50 % des gesamten geschützten Gebietes. Australien (41%), Neuseeland (30 %) und Mexiko (22%) decken weitere 30 % ab. Die Zahlen lassen sich teilweise durch die jüngsten Ergänzungen zu den folgenden sehr großen Meeresschutzgebieten erklären:

  • Die Cook Inseln: Marae Moana Marine Park – 1,97 Mio. km²
  • Hawaii: Papahānaumokuākea Marine National Monument – 1,5 Mio. km²
  • Neukaledonien: Natural Park of the Coral Sea – 1,3 Millionen km²

Verbot von Einwegplastik, z. B. Tüten und Strohhalme

Was für eine Überraschung, dass ausgerechnet Afrika den Kampf gegen Einwegplastik anführt –  in 34 Nationen, u. a. Südafrika, Mosambik, Tansania und Madagaskar, sind Plastiktüten mittlerweile verboten.

Zu den führenden Nationen gehören auch die Inseln im Pazifik und in der Karibik. In Vanuatu sind Plastiktüten, Plastikstrohhalme und Styroporbehälter für Lebensmittel seit Juli 2018 verboten. Und seit diesem Jahr ist auf der Karibischen Insel Dominica alles aus Einwegplastik und Styropor verboten.

In den USA sind New York und Kalifornien die beiden einzigen Staaten, in denen Plastiktüten verboten sind. Allerdings können wir Hawaii hier auch noch hinzuzählen, da dort alle Gemeinden für sich dasselbe beschlossen haben.

In Europa ist die Lage noch uneinheitlich. In Frankreich und Italien gilt ein Plastiktütenverbot und in Schottland sind Plastikstrohhalme verboten. Die EU wird 2021 in allen Mitgliedstaaten ein Verbot der meisten Einwegkunststoffe durchsetzen.

Sonnenschutzmittel, die Riffe schädigen, dürfen nicht mehr verkauft werden

Hawaii war der erste Ort der Welt, der ein Verkaufsverbot für Sonnenschutzmittel mit Oxybenzon und Octinoxat eingeführt hat. 2021 wird es in Kraft treten. Auch auf der niederländischen Karibikinsel Bonaire wurde für ein Verbot von giftigen Sonnenschutzmitteln gestimmt und auch hier wird das Gesetz 2021 in Kraft treten.

Kurze Zeit später wurden auch auf den unberührten Inseln im pazifischen Inselstaat Palau nicht biologisch abbaubaren Sonnenschutzmitteln verboten. Da hier das Gesetz schon ab 2020 durchgesetzt werden wird, ist der Staat das erste Land der Welt, das solch ein Verbot umsetzt. Unternehmen müssten mit Strafen von bis zu 1.000 US-Dollar rechnen, wenn sie riffschädigende Sonnenschutzmittel verkaufen.

Gerätetaucher engagieren sich bei nachhaltigen Tauchaktivitäten

Auch was verantwortungsbewussten Tauchtourismus angeht liegen die Inseln von Bonaire und Palau wieder ganz vorne.

Seit Dezember 2018 muss jeder Besucher der Pazifischen Inselnation Palau, bevor er ins Land gelassen wird, ein Umweltschutzversprechen unterschreiben, dass in seinen Pass gestempelt wird.

In diesem Bereich hat Palau die höchsten Anforderungen eingeführt. Alle Taucher, die hier die besten Landtauchgänge der Karibik machen wollen, müssen an einem Briefing des Bonaire Marine Park teilnehmen und werden bei einem Kontrolltauchgang geprüft. Dann zahlen die Taucher eine Gebühr in Höhe von 25 US-Dollar und erhalten eine Markierung für ihre Tarierweste, mit der sie dann freien Zugang zu allen Tauchplätzen erhalten.

Sie verpflichten sich zum respektvollen Umgang mit Meerestieren

Das ist vermutlich der umstrittenste Punkt unter Tauchern. Manche Reiseziele haben sich in der Taucherszene mit dem Versprechen einen Namen gemacht, das man bei ihnen Haien begegnet. Betreiber, die Tauchgänge anbieten, bei denen Haie gefüttert werden, argumentieren, dass sie sich für den Umweltschutz einsetzen. Denn Taucher würden sich dann für den Schutz von Haien einsetzen und Fischer, die bisher Haie wegen ihrer Flossen gejagt hätten, würden nun im „Ökotourismus“ neue Arbeit finden.

Allerdings habe ich bis jetzt noch keine Organisation gefunden, die diese Praxis in ihre Liste der verantwortungsbewussten Tauchpraktiken aufgenommen hat. Vielleicht liegt es ja daran, dass man Angst davor hat einen Goldesel zu verlieren, aber bislang haben nur sehr wenige Länder in diesem Bereich ein Verbot erlassen:

  • Neukaledonien 2013
  • Französisch Polynesien 2017
  • Neuseeland 2018
  • 2016 gab es in den USA eine Gesetzesinitiative auf Bundesebene zum vollständigen Verbot des Fütterns und Köderns von Haien durch Taucher. Das Gesetz wurde jedoch nicht in Kraft gesetzt.

Neben dem Tauchen mit Haien steht auch das Schnorcheln mit Walen stark in der Kritik. Die meisten Taucher wissen gar nicht, dass es in den meisten Teilen der Welt verboten ist, mit Walen zu schwimmen. Es gibt nur wenige Orte, wo es noch legal ist. Zweifellos ist das ein einmaliges Erlebnis, es sollte aber nicht das Wohlergehen der Tiere dabei beeinträchtigt werden. Bevor du bei einer Tour mitfährst, solltest du dir daher unbedingt die Whale Watching-Gesetzesregelungen deines Reiseziels näher anschauen.

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