Hast du einen Bürojob von 9 bis 17 Uhr? Bist du in der Geschäftswelt tätig, denkst aber immer öfter an die Unterwasserwelt? Sind Tauchausflüge am Wochenende toll, aber nie genug?

Hier sind die Geschichten von sechs PADI Pros, die einst in deiner Haut steckten, hinter einem Schreibtisch saßen und im Geschäftsleben brillierten, bevor sie die Entscheidung trafen, ihr Leben zu ändern. Sie tauschten mutig ihren Nadelstreifenanzug gegen einen Neoprenanzug und tauchten buchstäblich in ihr Leben als PADI Pro ein! Lies weiter und erfahre mehr…


Gabriela Farias Gonzalez

Gabriela - maldives - topside

Ich habe mich 2012 in das Tauchen verliebt, als ich meinen PADI Open Water Diver-Kurs absolvierte. In dieser Zeit war ich Austauschschülerin in Australien. Nach meinem Aufenthalt in Australien ging ich zurück nach Mexiko, um meinen Hochschulabschluss in International Business Management zu machen und eine Stelle im Bereich „Transfer Pricing“ (International Tax) bei einer der „Big Four“-Gesellschaften für Wirtschaftsprüfung zu beginnen.

Mein Leben verlief nach Plan, zumindest dachte ich das. Aber anstatt über meine berufliche Weiterentwicklung nachzudenken, träumte ich ständig vom Tauchen, und mit der Zeit wurde es immer schwieriger, Tauchaktivitäten in meinen Urlaub einzubauen. Das motivierte mich, meinen Job zu kündigen und eine dreimonatige Auszeit zu nehmen, um ein Praktikum in Playa del Carmen (Mexiko) zu absolvieren und PADI Divemaster zu werden. Damals hielten mich alle für verrückt, weil ich meine Karriere hinter mir lassen wollte. Ich war jedoch fest entschlossen, meine Träume zu verfolgen. 

Ursprünglich wollte ich nach meinem Divemaster-Praktikum einen anderen Job in einem Unternehmen finden, aber als ich einmal in die Tauchbranche hineingeschnuppert hatte, wusste ich, dass es das Richtige für mich war. Ich entschied mich, meinen PADI Instructor Development-Kurs (IDC) und PADI Master Scuba Diver Trainer (MSDT) zu machen und begann sofort danach, als PADI Instructor zu arbeiten.

Seit dem Beginn meiner Tauchkarriere habe ich als PADI Pro in der mexikanischen Karibik gearbeitet und dabei riesige grüne Meeresschildkröten und Bullenhaie gesehen sowie tolle Strömungstauchgänge und Schnorcheln mit Walhaien erlebt. Ich habe das Glück, jetzt auf den Malediven zu leben, wo ich als Instructor, Assistant Manager und Dive Centre Manager gearbeitet habe. Beim Tauchen auf den Malediven habe ich die schönsten Weichkorallen, Mantarochen an Putzerstationen, Graue Riffhaie in der Strömung, Tigerhaie in ihrer majestätischen Art, riesige Schulen von Ammenhaien, ruhig dahingleitende Walhaie, magische Große Geigenrochen bei Nachttauchgängen und wunderschöne Makrolebewesen gesehen. Dazu habe ich erstaunliche Kanaltauchgänge mit Diver Propulsion Vehicles (DPV) erlebt.

Die meisten Leute denken, dass mein Leben wie Urlaub ist. In Wirklichkeit habe ich jedoch noch nie härter gearbeitet, und ich habe das Glück, dass ich meinen Job liebe. Als PADI Pro kann ich meine Leidenschaft regelmäßig ausleben und andere dazu inspirieren und anleiten, das Tauchen und das Meer genauso zu lieben wie ich. Das bringt unendlich viel Freude in mein Leben. Es ist wahr, was man sagt: „Wer einmal taucht, ist für immer süchtig“. Ich möchte das umformulieren und sagen: „Wenn du einmal mit dem Tauchen angefangen hast, wirst du nie wieder aufhören wollen“. Sieh mich an: Was als dreimonatiges Tauchabenteuer begann, ist jetzt zu einer fünfjährigen Reise geworden, die weiter andauert. Jetzt fragen mich meine Freunde, meine Familie und meine ehemaligen Arbeitskollegen, wie sie einen Job wie meinen bekommen können, und sie wünschen sich, sie wären so „verrückt“ wie ich!


Adham Mostafa

Meinen ersten Atemzug unter Wasser machte ich 1992. Danach holte mich jedoch die Hektik der Stadt und des Geschäftslebens ein. Es war im Oktober 2015, als ich in den Süden von Ägypten  an das Rote Meer reiste, einen Tauchgang machte, dann noch einen, und dann einen Nachttauchgang! Ich tauchte noch ein paar Tage weiter und dann wurde mir klar, dass ich das für den Rest meines Lebens machen will. Also fing ich an, zu planen! Ich ging zurück nach Kairo, wo ich mich mit einem sehr engen Freund traf, der auch ein sehr guter PADI Instructor war. Er sollte mir sagen, was ich brauchte, um Pro zu werden.

Ich absolvierte meinen Rescue Diver-Kurs, da ich nur ein Advanced Open Water-Brevet hatte. Zu dieser Zeit leitete ich jedoch die Digitalabteilung in einem der führenden Digitalunternehmen in Ägypten. Davor war ich als Berater für Vodafone Egypt tätig und leitete die Social-Media-Abteilung in einem der Digitalunternehmen von Vodafone Egypt. Mein ganzes Leben fand bis zu diesem Zeitpunkt in der Marketing- und Werbebranche statt. Ich war Partner in einem der erfolgreichsten Unternehmen für digitales Marketing in Ägypten geworden. Das war jedoch nicht das, was ich für den Rest meines Lebens machen wollte.

2016 schloss ich meinen PADI Divemaster ab und eins führte zum anderen: 2018 schloss ich mich mit Mahmoud Eldeeb zusammen und wir erwarben einen Dive Center, der unserem Course Director gehörte, dem einzigartigen Mohamed Elshafie. Und ehe wir uns versahen, hatten wir eines der führenden PADI Dive Centers in Ägypten und waren das einzige 5 Star IDC Center in Kairo!


Bruce Weitzenhoffer

In den 1980ern arbeitete ich als Syndikus und Schatzmeister für einen Immobilienentwickler in New York City. Wir bauten ein Hochhaus in New York City und Hunderte von Einfamilienhäusern in den Vororten.  Ich arbeitete sechs Tage pro Woche zwölf Stunden am Tag.

Ich erkannte, dass ich ein besseres Gleichgewicht in meinem Leben brauchte und kehrte nach Kalifornien zurück, wo ich sieben Jahre lang als Finanzdirektor für ein globales Mobilfunkunternehmen arbeitete.  Wieder arbeitete ich sechs Tage in der Woche und schaffte es nicht, mein Berufs- und Privatleben in Einklang zu bringen. Ich wurde für ein Projekt nach Tokio versetzt.  Das gleiche Arbeitspensum oder sogar mehr, oft sieben Tage die Woche, auf einen Computerbildschirm starrend.  Am Ende des Projekts wusste ich, dass es an der Zeit war, mir endlich ein Gleichgewicht im Leben zu verschaffen.

Zu diesem Zeitpunkt war ich Open Water Diver mit sehr viel Taucherfahrung.

Lass uns Divemaster werden… das wird ein Spaß…

Acht Monate später: Divemaster…

Acht Wochen später: Instructor…

Fünf Monate später: MSDT…

Einen Monat später: IDC Staff Instructor…

Bald darauf: Master Instructor…

Jetzt: Cource Director.

Nun, fast zwanzig Jahre später, bringe ich Menschen bei, wie sie mehr Spaß haben können.  Ich habe Verträge mit mehreren PADI 5 Star IDCs.  Ich bin ein reisender Course Director.  Wenn ich in ein Flugzeug zu einem tropischen Ziel steige, muss ich schmunzeln, weil ich weiß, dass ich geschäftlich unterwegs bin.

Seit dem Ende meiner Laufbahn in der Geschäftswelt habe ich keinen Anzug mit Krawatte mehr getragen; der einzige Anzug, den ich trage, ist ein Nass- oder Trockentauchanzug.  Ich stelle mir nur dann einen Wecker, wenn ich ein Flugzeug erreichen oder zu einem Tauchplatz fahren will.

Ich habe meinen Nebenberuf zu meiner Berufung gemacht und weiß, dass jeder Tauchgang Spaß macht. Manche sind Freizeittauchgänge und manche sind Trainingstauchgänge – ABER ALLE MACHEN SPASS.


Pía Oyarzún

Mein Name ist Pía Oyarzún und ich habe in Chile Journalismus studiert. Während meines Studiums war ich sehr beunruhigt, weil ich wusste, dass das nicht der richtige Beruf für mich war. Ich konnte mir nicht vorstellen, für den Rest meines Lebens Journalistin zu sein.

Als ich meinen Abschluss machte, bekam ich einen Job als Social Media Manager bei einer Fluggesellschaft. Mein Tagesablauf sah so aus, dass ich um 8 Uhr morgens zur Arbeit kam und anfing, Beschwerden zu lesen und Berichte zu schreiben. Ich würde jeden Tag 10 Stunden im Sitzen verbringen, nur mit einer weißen Wand als Hintergrund. Ich wusste, dass das nichts für mich war. Während ich also unter der Woche im Büro arbeitete, fing ich an den Wochenenden an, als Freiberufler für eine örtlichen Dive Shop zu arbeiten und PADI Kurse zu besuchen. Ich absolvierte meinen PADI Advanced Open Water-Kurs und machte dann bis zum PADI Instructor weiter.

Nachdem ich Instructor geworden war, kündigte ich meinen Bürojob und flog nach Brasilien, um an einem der schönsten Orte der Welt als PADI Instructor zu arbeiten: Fernando de Noronha Island. Während ich als Instructor arbeitete, entdeckte ich bald meine Liebe zur Unterwasserfotografie und wusste, dass ich meine Leidenschaft gefunden hatte und den Rest meines Lebens damit verbringen wollte. Du findest mich jetzt mit meiner Kamera unter Wasser – keine weißen Wände mehr!


Tom Chan

Nach 23 Jahren in der Geschäftswelt verließ ich die Investmentbank, in der ich als Assistant Vice President arbeitete, um mich ausschließlich auf die Leitung von Scuba DoBeDo Divers, einem PADI 5 Star Dive Center in Kuala Lumpur (Malaysia), zu konzentrieren.

Seit meiner Jugend habe ich eine Leidenschaft für die Natur und den Naturschutz, angefangen hat alles als begeisterter Pfadfinderführer. In meinen späteren Jahren übernahm ich dann eine Führungsposition bei Raleigh International und der Malaysian Nature Society. Ich gehe gerne zelten, wandern, klettern, Kajak fahren und mache Wildwasser-Rafting. Tauchen stand zuletzt auf meiner Liste. Ich tauchte 2000 zum ersten Mal und bin seit 2008 PADI Pro. Danach arbeitete ich weiter in der Geschäftswelt und tauchte weiter, jedoch nur nebenbei.

Mitten in der Pandemie wagte ich 2020 den Sprung ins Vollzeittauchen und widmete mich gleichzeitig meiner anderen Leidenschaft: Tai Chi Chuan, einer Kampfsportart. Im Zuge meiner Selbstverwirklichung entdeckte ich, dass es meine Lebensaufgabe ist, Menschen zu beraten und ihnen zu helfen, ihre Fähigkeiten zu erkennen und ihr Potenzial zu nutzen. Das Mentoring in den chinesischen Kampfkünsten beinhaltet eine starke Bindung zwischen Sifu und Schüler, die ein Leben lang halten kann. Der Sifu flößt Vertrauen ein, während er den Schülern die richtigen Möglichkeiten bietet, zu wachsen und Erfahrungen zu sammeln. Es ist so, als würde man einen Baum wachsen lassen und den Fokus auf den Boden, den Dünger, das Wasser und die Sonne richten. Mit der richtigen Pflege wird der Baum eines Tages Früchte tragen.

Heute widme ich mich voll und ganz der Führung eines Tauchgeschäfts und genieße es, Tauchprofis zu betreuen und ihnen dabei zu helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und zu erreichen. Das Wichtigste im Leben ist nicht, wie die Welt dich sieht, sondern wie du dich selbst in der Welt siehst.


Neha Contractor

Soweit ich mich erinnern kann, war die Vorstellung, meinen Alltag an einem Gewässer zu verbringen, schon immer reizvoll. Meinen ersten rudimentären Versuch unternahm ich im Alter von 16 Jahren, als ich die Schule abbrach und in die Wälder der Western Ghats hier in Indien flüchtete, um als Rafting-Guide auf einem Fluss namens Kali Nadi in Dandeli zu arbeiten. Leider hatte ich schnell kein Geld mehr und mein Traum war nur von kurzer Dauer. Mein Abenteuerdrang wurde jedoch nie gestillt. Ich probierte viele Abenteuersportarten aus und landete so beim Tauchen. Dort fand ich meine Bestimmung. 

Nachdem ich ein paar Jahrzehnte als Senior Brand Manager in der Konsumgüterindustrie verbracht hatte und alles von Trinkwasser bis Luxustechnologie vermarktet hatte, kam ich an einen Punkt, an dem ich eine Arbeit machen wollte, die mir persönlich mehr bedeutet und einen größeren Einfluss auf die Menschheit hat. Also ließ ich meinen schicken Titel und meinen Job in der Firma hinter mir und wandte die Techniken an, die ich bei der Einführung von Marken verwendet hatte, um das Bewusstsein für das Meer zu schärfen.

Ich wurde schließlich PADI Instructor, und jetzt, wo ich das schon ein paar Jahre mache, kann ich mit Überzeugung sagen, dass es unglaubliche Vorteile wie Autonomie, Freiheit, Kontrolle und Erfüllung bietet. So ein Job ist jedoch nicht immer wie die gefilterten Highlights, die man in den sozialen Medien sieht. Hier hat mich die Realität härter getroffen, als ich es zuvor je erlebt habe, sowohl im Sinne von Belohnungen als auch Herausforderungen.

Auch wenn ich mich entschieden habe, nicht mehr in einem Unternehmen zu arbeiten, ertappe ich mich manchmal dabei, ein bisschen neidisch zu sein, wenn ich ein riesiges Meer von lächelnden Angestellten sehe, die auf ihre Namensschilder klopfen. Ich kann nicht anders, als nostalgisch zu werden, wenn ich ein glänzendes Firmenbüro sehe, in dem man das Gefühl hat, „es geschafft zu haben“. Und der Gehaltsscheck, der war es, weshalb ich und viele andere Kolleginnen und Kollegen die Kündigung fürchteten. Versteh mich nicht falsch, ich liebte meine Arbeit, aber aus irgendeinem Grund fühlte ich mich trotz dieser Vorteile nicht ganz zufrieden. Geld ist wichtig, aber es gibt dir nicht immer das, was du dir wünschst.

Mit dem Meer als Büro sind nun alle meine Kollegen neidisch, wenn wir uns per Videoanruf unterhalten. Ich habe keinen Montagmorgen-Blues, ich kann mich besser um mich selbst kümmern, mir Zeit für Sport nehmen oder gesündere Mahlzeiten kochen, und ich wache morgens meistens mit körperlicher und geistiger Energie auf, während ich früher nur widerwillig meinen Arbeitstag begann.

Ich lerne fast jeden Tag etwas Neues, sei es ein einzigartiges Meerestier, das ich noch nie zuvor gesehen habe, oder ein Gespräch mit einigen der faszinierendsten Meeresbiologen, Tauchtechnikern oder einfach nur meinen Buudys. Es wird nie langweilig! Tauchen zu unterrichten bereitet mir große Freude. Zu sehen, wie sich das Leben von Menschen nach ihrem ersten Tauchgang verändert, ist einfach das, was diesen Job besser macht als jeder Gehaltsscheck! Wenn ich mich jeden Morgen im Spiegel sehe, wird mir klar, dass ich es nicht anders haben möchte.


Haben dich diese sechs PADI Pros dazu inspiriert, deine Karriereziele zu überdenken? Wenn du von einem Leben unter Wasser träumst, muss der Wechsel vom Büro zum Meer keine furchteinflößende Entscheidung sein. Wenn du weißt, dass es deine Berufung ist, in der Tauchbranche zu arbeiten, wirst du nur bereuen, dass du es nicht früher getan hast!

Um mit deiner PADI Pro-Karriere zu beginnen, suche ein PADI Instructor Development Center (IDC) in deiner Nähe.

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