Alle, die schon einmal tauchen waren oder sich für die Unterwasserwelt interessieren wissen, wie bemerkenswert Begegnungen mit Haien und Rochen sein können. Jeder möchte fantastische Momente mit diesen Lebewesen genießen, die richtigen Verhaltensweisen dafür sind jedoch nicht immer bekannt. Während Hai- und Rochenbegegnungen beim Tauchen und Schnorcheln ist das richtige Verhalten aber entscheidend, um dich selbst und die Tiere nicht zu gefährden.

In diesem Artikel widmen wir uns den guten und schlechten Verhaltensweisen bei der Interaktion mit Haien und Rochen und verraten, wie auch du zum Schutz dieser Tiere beitragen kannst. Lies weiter und erfahre mehr über die Beobachtung von Haien und Rochen.


Haie & Rochen verstehen lernen

Warum sind Verhaltensregeln für den Hai- und Rochentourismus wichtig? Um das zu verstehen, muss man wissen, warum diese Lebewesen so speziell sind:

Haie

Haie spielen eine wichtige Rolle für die Meeresgesundheit. Als Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette helfen sie, die Ausbreitung anderer Arten einzudämmen und verhindern, dass ihre Beutetiere in den Ökosystemen der Meere zu dominant werden. So wirken sie zum Beispiel einem Übermaß von Pflanzenfressern wie Schildkröten und Fischen entgegen und schützen auf diese Weise die Pflanzenwelt unter Wasser.

Der Mensch hat die Bestände vieler Haiarten jedoch so stark dezimiert, dass sie vom Aussterben bedroht sind. Beifang, rücksichtsloser Handel und die Zerstörung von Ökosystemen könnten dazu führen, dass in den kommenden Jahren die Haie aus unseren Meeren verschwinden. Der Tourismus jedoch verleiht lebendigen Haien einen Wert und regt lokale, nationale und internationale Organisationen dazu an, diese wichtigen Tiere zu schützen.

Rochen

Rochen spielen, ebenso wie ihre entfernten Verwandten die Haie, eine wichtige Rolle in unseren Meeren. Viele Rochenarten ernähren sich von Schalentieren, auf deren Speiseplan seegrasschützende Algen stehen. Zudem ‚bauen‘ Rochen Ökosysteme, da sie beim Fressen Sandflächen umgraben – so entstehen Mikro-Lebensräume, in denen sich unverzichtbare, winzige Wirbellose ansiedeln.

Zudem sind Rochen auch Nahrung für größere Tiere wie Haie. Diese Art ist also als Räuber und als Beutetier wichtig.

Die eleganten Flügel der Rochen und der spannende Ruf der Haie ziehen Reisende in ihren Bann und bieten damit die Möglichkeit, ökologisch verträgliche, touristische Angebote zu schaffen, von denen lokale Gemeinschaften und der Umweltschutz profitieren. Der Schutz von Hai- und Rochenbeständen ist enorm wichtig, damit die Ökosysteme in unseren Meeren funktionieren und er trägt dazu bei, die Meeresgesundheit auch für zukünftige Generationen zu sichern.


A manta ray swims over a sandy bottom in light blue water

Verhaltensregeln für den Hai- und Rochentourismus

Schauen wir uns bewährte Praktiken im Hai- und Rochentourismus an, auf denen die Verhaltensregeln bei Begegnungen mit Haien und Rochen basieren.

Was du nicht tun solltest

  1. Meereslebewesen berühren oder festhalten – Meeresbewohner anzufassen ist für dich und für die Tiere gefährlich, also lasse es lieber bleiben.
  2. Meereslebewesen füttern – Wenn du Meeresbewohner fütterst, änderst du damit ihr natürliches Fressverhalten, was sich langfristig negativ auf ihre Standort- und Paarungsgewohnheiten auswirken kann.
  3. Meereslebewesen bedrängen oder ihren Weg blockieren – Ermögliche den Haien und Rochen, sich frei zu bewegen, ohne ihnen in den Weg zu kommen. Bedrängt zu werden verursacht ihnen Stress und stört ihr natürliches Verhalten.
  4. Blitzlicht für Fotos verwenden – Blitzlichter können die Tiere erschrecken und stressen. Verzichte daher beim Fotografieren der Meeresbewohner auf das Blitzlicht.
  5. Meeresbewohner provozieren oder ärgern – Ebenso wie du werden die Meeresbewohner nicht gerne provoziert und geärgert. Respektiere ihr Territorium.
  6. Nicht auf die Guides hören – Die Tauchguides, die dich bei deinen Unterwasserabenteuern begleiten, sind täglich in diesem Revier und wissen, wie man sich in Gegenwart der Tiere verhält. Halte genügend Abstand zu den Meeresbewohnern und folge den Anleitungen der Guides.

Was du tun solltest

  1. Örtliche Vorschriften beachten – In einigen Gemeinden und in Meeresschutzgebieten gibt es strenge Regeln für Begegnungen mit der Tierwelt. Sorge immer dafür, dass du diese Regeln einhältst.
  2. Abstand halten – Zeige Respekt! Wenn du den Tieren genug Platz zum Fressen und Umherschwimmen gibst, werden sie sich durch deine Anwesenheit nicht gestört fühlen. Und so gewinnst du vielleicht mehr Zeit in ihrer Nähe und praktizierst verantwortungsbewussten Hai- und Rochentourismus.
  3. PADI Anbieter, die sich für den Umweltschutz einsetzen, unterstützen PADI Tauchgeschäfte halten sich an strenge Vorgaben, um unsere Meere und ihre Bewohner zu schützen. Wenn du bei einem PADI Eco Center oder einem 100 % AWARE PADI Dive Center tauchst, unterstützt du ihre Umweltschutzmaßnahmen direkt.
  4. Umweltfreundliche Sonnencreme/Pflegeprodukte verwenden – Wir müssen uns vor den Elementen schützen, die Meeresbewohner jedoch nicht. Achte darauf, dass deine Sonnencremes und Pflegeprodukte umweltverträglich sind und verzichte auf folgende Inhaltsstoffe: Oxybenzon, Octinoxat, Octocrylen, Homosalat, Enzacamen (4-MBC), PABA, Parabene und Triclosan. Diese Stoffe greifen unsere Riffe sowie die DNA und Fortpflanzungssysteme von Korallen an. Zudem können sie die Korallenbleiche beschleunigen.
  5. Wissen weitergeben – Erzähle deinen Mitmenschen von verantwortungsvollem Hai- und Rochentourismus. Redet darüber, warum die Erhaltung dieser Arten wichtig ist und wie sich sichere Begegnungen gestalten lassen.
  6. Mehr lernen – Wenn du mehr über verantwortungsvolles Verhalten und die Ökosysteme der Meere lernst, gehst du mit gutem Beispiel voran. Wie wäre es mit dem AWARE Shark Conservation Specialty Kurs?
  7. Die Anweisungen deines Guides befolgen – Nochmal: Die Guides bei Tauch- oder Schnorchelausflügen mit Haien und Rochen sind täglich im Wasser und kennen die Tiere sowie die richtigen Verhaltensweisen. Halte dich an ihre Anweisungen und genieße ungefährliche Begegnungen mit den wilden Tieren!

A basking shark swims along the surface of the ocean with its mouth open, feeding on plankton

Verhaltensregeln für bestimmte Hai- und Rochenarten

Einige internationale Organisationen und Verwaltungen von Meeresschutzgebieten haben bereits Verhaltensregeln für Begegnungen mit bestimmten Hai- und Rochenarten erarbeitet. Hier sind ein paar Beispiele:

  1. Riesenhai
  2. Teufelsrochen
  3. Riffhaie
  4. Käfigtauchen mit Haien
  5. Stechrochen
  6. Walhaie
diving with whale sharks

So kannst du verantwortungsvollen Tourismus für Haie & Rochen unterstützen

Durch die direkte Unterstützung von Meeresschutzmaßnahmen hilfst du auch beim Schutz der Haie und Rochen. Die PADI AWARE Foundation ist eine öffentlich finanzierte, gemeinnützige Stiftung mit weltweit drei registrierten Niederlassungen. Die Mission der AWARE Foundation ist, mit regionalen Maßnahmen den Umweltschutz weltweit voranzubringen.

PADI AWARE entwirft zur Zeit ein bürgerwissenschaftliches Programm für Haie und Rochen, um wichtige Daten zu diesen gefährdeten Arten zu sammeln. Du Interessierst dich für dieses Programm und die Unterstützung von PADI AWARE? Weitere Infos gibt es unter folgenden Links:


mobula ray fever baja peninsula

Ohne die faszinierenden Haie und Rochen wäre diese Art von Tourismus nicht möglich. Menschen reisen um die ganze Welt, um bestimmten Tierarten zu begegnen. Mit den folgenden, einfachen Verhaltensweisen trägst du dazu bei, dass diese Begegnungen mit der Natur auch zukünftig noch stattfinden können:

  • Die Tiere nicht berühren.
  • Die Tiere nicht füttern.
  • Die Umwelt respektieren.
  • Die Vorschriften der örtlichen Gemeinden und Meeresschutzgebiete beachten.

Umweltschutz und verantwortungsvolles Handeln brauchen Initiatoren, mache den ersten Schritt und starte einen Trend! Denke daran, dass jeder von uns für den Schutz unserer geliebten Unterwasserwelt Verantwortung trägt. Wir wünschen dir sichere und fröhliche Tauchgänge!

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