Wie man so schön sagt, Salzwasser heilt alles. Und das kommt mir in letzter Zeit mehr denn je immer wieder in den Kopf.
In diesem Frühjahr habe ich, nach einem langen Jahr der Pandemie, das ich größtenteils auf dem Trockenen verbrachte, den Golf von Kalifornien zu meiner Basis für meine dringend benötigte Tauchtherapie gemacht.
Im Februar/März reiste ich nach La Paz, der Hauptstadt von Baja California Sur in Mexiko, um so oft wie möglich in das Meer abzutauchen, das Jacques Cousteau einmal das „Aquarium der Welt“ genannt hatte.
Von meiner Ferienwohnung aus sah ich unten auf dem „Malecon“, der Uferpromenade von La Paz, Familien mit Mund-Nasen-Schutz am Wasser entlang schlendern (Masken sind überall in Baja California Sur immer noch Pflicht, sogar im Freien – und das ist keine große Sache, sondern hilft sogar gegen den Wüstenstaub). Sie bewundern die Statuen von Cousteau und den Meerestieren der Region wie Hammerhaien, Buckelwale und Walhaie.
Mexiko ist eines der wenigen Länder, das weiterhin amerikanische Reisende ohne Nachweis eines negativen COVID-19-Tests einreisen lässt. Aber bevor ich losgeflogen bin, hatte ich trotzdem einen Test bei einer Drive-In-Apotheke gemacht, nur um sicher zu gehen, dass ich außer meinen Flip-Flops und Sommerkleidern nicht noch etwas anderes mit aus den USA mitbrachte.
Bei Sonnenuntergang schlürfte ich eine Margarita auf meinem Balkon oder in einem Café am Malecon (die Restaurants sind offen, aber bei begrenzter Kapazität) und blickte über die Bucht von La Paz, wo die Halbinsel El Mogote aus dem Wasser herausragt. Dabei konnte ich es kaum wahrhaben, dass ich es geschafft hatte, an einen solch fantastischen Ort zu reisen und dort während der Pandemie sicher zu sein.
Von Oktober bis Mai gibt es vor El Mogote ein All-you-can-eat-Buffet aus Plankton, das aus dem Norden in die Bucht von La Paz kommt und junge Walhaie anlockt, die es sich dann im flachen Wasser rund um die sandige Landzunge schmecken lassen.
Reisen fühlt sich in Zeiten der Pandemie noch besser an als sonst. Zuvor hatte ich das Gefühl, in meinen eigenen vier Wänden und in meinem Alltag zu Hause gefangen zu sein. Da fühlte es sich wie ein riesiges Privileg an, direkt vor meiner Haustür dieses sich bewegende Festmahl für Walhaie beobachten zu können. Ich war entschlossen, jede Gelegenheit zu nutzen, um die Riesen aus der Nähe zu sehen.
Mit dem PADI 5 Star Dive Center The Cortez Club war das ganz leicht, denn dort gibt es regelmäßig Walhai-Schnorcheltouren, die während der Saison täglich vom privaten Dock des Ladens in der Nähe des Malecon abfahren.
Ich erinnere mich gut an meine erste Walhai-Tour. Ich stand in meinem Neoprenanzug auf dem Boot, bereit für Action, und fragte mich, ob es wirklich so einfach sein würde. Ob ich wirklich so nahe am Ufer und in der Nähe einer so großen Stadt wie La Paz zu Tieren ins Wasser steigen können würde, die sonst so schwer zu erwischen sind.
Ich beschloss, mir nicht zu viele Hoffnungen zu machen. Aber bereits nach wenigen Minuten entdeckte der Kapitän direkt unter der Wasseroberfläche den verräterischen Schatten und die typischen weißen Flecken. Da galt es keine Zeit zu verlieren und ich konnte meinen Mund- und Nasen-Schutz nicht schnell genug gegen meine Taucherbrille tauschen, um mich endlich ins Wasser gleiten zu lassen.
Wie fantastisch es ist, ein so riesiges Tier – mindestens 4 Meter lang – in wenigen Metern Entfernung vorbeiziehen zu sehen. Der Nervenkitzel wurde noch größer als ich neben ihm herschwamm, also so lange ich mithalten konnte!
Als der Walhai schließlich den Tauchführer und mich überholt hatte (es darf jeweils nur ein Boot mit den Walhaien interagieren), kletterten wir zurück an Bord und ließen uns vom Kapitän erneut in die perfekte Position entlang der Futterroute des Walhais bringen.
Als ob das Schwimmen mit Walhaien nicht schon toll genug wäre, um dich nach La Paz zu bringen, bieten die umliegenden Gewässer außerdem noch nahezu eine Garantie auf Begegnungen mit Seelöwen. Außerdem kann man das ganze Jahr über Tauchgänge mit unfassbar vielen Fischen machen.
Mein Lieblingstauchausflug mit The Cortez Club (die man leicht an das Schnorcheln mit den Walhaien am Morgen dranhängen kann) ging mit zwei Tauchflaschen zu den unberührten und mit Gorgonien und bunten Hartkorallen bewachsenen Riffen rund um San Rafaelito und Los Islotes. Beides sind Offshore-Inseln und bieten sich an, wenn man Seelöwen sehen möchte. Auf Los Islotes lebt eine ständige Kolonie von 700 kalifornischen Seelöwen, die dich gerne immer wieder spielerisch umkreisen und an deinen Flossen knabbern.
Bei einem Tauchgang in Los Islotes schwammen wir in eine Meereshöhle und tauchten in der Dämmerung kurz in einer von sanften Wellen umspülten Felsspalte auf. Dort sahen wir einen jungen Seelöwen, der uns von den Felsen von oben aus beobachtete.
Während meines Frühlings in Baja California Sur hörte ich oft von lokalen Tauchern, dass ich zur richtigen Jahreszeit für Walhaie, aber zur falschen Jahreszeit für die beste Sicht im Golf von Kalifornien zu Besuch war. Schließlich sorgt die Plankton-Suppe, die die Walhaie anlockt, nicht unbedingt für das klarste Wasser.
Aber dafür wurde ich von der unfassbaren Menge an Fischen an Tauchplätzen wie z. B. am Wrack der Fang Ming vor der Insel Espiritu Santo verzaubert. Überall gucken dort Grüne Meeresschildkröten um die Ecke und zitronengelbe Wolken mexikanischer Meerbarben lassen sich wie Wasserfälle über den rostigen Rumpf fallen.
Von La Paz aus sind es zwei Autostunden in südlicher Richtung bis zum belebten Ferienort Cabo San Lucas. Dort, an den beliebten Tauchplätzen Pelican Rock und Land’s End (nur 10 Minuten entfernt vom Stadthafen), sind die Tauchgänge einfach nur spektakulär. Bei meinen Cabo-Tauchgängen mit dem PADI 5 Star Instructor Development Center Dive Ninja Expeditions fielen mir in meiner Taucherbrille fast die Augen aus, als wir mit nur einer Flasche ganze Schulen von Kuhnasenrochen, Halfterfischen, Seelöwen und Seepferdchen zu sehen bekamen. Bei einem Tauchgang entdeckten wir sogar einen Geigenrochen, der unter einem Felsvorsprung lauerte.
Oft hörten wir bei Tauchgängen in Cabo Wale unter Wasser singen und beobachteten während der Wintermonate Buckelwale, die entlang der Küste ziehen, die Wasseroberfläche durchbrachen und Fontänen ausstießen.
Wenn ich meine neuen Tauchbekanntschaften fragte, wann eine gute Zeit für einen weiteren Besuch sei, sagten sie mir immer, dass es in Baja California Sur für alles eine gute Jahreszeit gibt.
Im April und Mai treffen die riesigen Schulen der Teufelsrochen vor der Küste südlich von La Paz ein und bleiben den ganzen Sommer über. Die Herbstmonate bringen die klarsten Wasserbedingungen nach Cabo Pulmo, einem bekannten Reiseziel nördlich von Los Cabos am Golf von Kalifornien, das bekannt für seine Tauchgänge mit Bullenhaien und seine riesigen Makrelenschwärme ist.
Ich hatte meine Frühjahrspause vielleicht nicht für die beste Reisezeit geplant, aber es gab dennoch viel zu sehen. Und weil ich endlich wieder unter Wasser sein konnte, fühlte ich mich auch endlich wieder wie ich selbst.
Wenn es ein Meer geben sollte, in dem sowohl unter der Wasseroberfläche als auch darüber mehr los ist als am bzw. im Golf von Kalifornien, dann bin ich dort noch nicht getaucht, denn das war für mich einzigartig.
Wenn du jetzt bereit bist, einen Urlaub in Mexiko zu planen, dann nimm doch Kontakt zu PADI Travel auf und lass dir bei der Buchung des besten Tauchurlaubs deines Lebens helfen.