Wenn du jemandem erzählst, dass du Gerätetaucher bist, wirst du wahrscheinlich eine von zwei Reaktionen erhalten. Wenn dein Gegenüber ebenfalls Taucher ist, habt ihr sofort etwas gemeinsam und vielleicht einen neuen Buddy gefunden. Wenn die Person kein Taucher ist, wirst du vielleicht etwas über blutrünstige Haie hören und ihr klarmachen müssen, dass man überall tauchen kann – nicht nur an tropischen Orten. Um einigen Fehlinformationen und veralteten Vorstellungen entgegenzuwirken, haben wir eine Liste der häufigsten Tauchmythen zusammengestellt.

Mythos 1: Man muss tief tauchen, um etwas Interessantes zu sehen

Eine der ersten Fragen, die Nichttaucher Tauchern stellen, lautet: „Wie tief kannst du tauchen?“ Obwohl einige Taucher die Herausforderung in der Tiefe lieben, bleibt die große Mehrheit der Taucher innerhalb von 18 Metern, wo das Wasser wärmer ist, die Farben leuchtender sind und die Luft länger reicht.

Mythos Nr. 2 Nur in den Topen kann man gut tauchen

Man kann fast überall tauchen, wo Gewässer sind. Dazu gehören auch im Landesinneren liegende Seen, Stauseen, Baggerseen und sogar stillgelegte Silos. Einige der besten Tauchplätze befinden sich in kalten Gewässern in British Columbia, Kanada, Südafrika und dem Vereinigten Königreich.

Mythos Nr. 3 Tauchen ist gefährlich

Snowboarden, Radfahren, Joggen, sogar Kochen kann gefährlich sein, wenn man nicht aufpasst. Wie bei jeder Aktivität gibt es auch beim Gerätetauchen bestimmte Do‘s und Dont‘s, über die du im PADI® Open Water Diver Kurs alles lernst.

Erstaunlicherweise denken viele Nicht-Taucher, dass das Tauchen aufgrund von Haien gefährlich wäre. In Wahrheit sind mindestens 18 Dinge gefährlicher als Haie, dazu gehören Hunde, Hirsche und Kühe.

Mythos Nr. 4 Tauchen ist teuer

Außerdem gilt dein PADI Brevet ein Leben lang. Du kannst dich mit einem PADI Instructor in neue Abenteuer stürzen oder mit einem Buddy das Meer erkunden und #LiveUnfiltered erleben, wann immer du willst.

  • Ein Wochenende Unterricht im Klettern
  • Ein Wochenende Unterricht im Kayakfahren
  • Ein Wochenende Unterricht im Fliegenfischen
  • Etwa drei Stunden privater Golfunterricht
  • Etwa drei Stunden privater Wasserskiunterricht
  • Etwa vier Stunden privater Yogaunterricht

Deine Brevetierung zum Gerätetaucher ist ein Leben lang gültig. Du kannst dich mit Hilfe eines PADI Instructors weiterbilden, um für neue Taucherlebnisse bereit zu sein. Und du kannst ebenfalls, wann immer du willst, die Unterwasserwelt mit einem Tauchbuddy erkunden. Wenn du für eine längere Zeit nicht tauchen warst, kannst du deine Tauchkenntnisse mit dem ReActivate® Scuba Refresher Programm von PADI schnell und einfach auffrischen.

Mythos Nr. 5 Man kann nur tauchen, wenn man hervorragend schwimmen kann

Wie jeder Tauchanfänger weiß (oder schnell merkt), führt kräftiges Schwimmen zu kurzen Tauchzeiten. Erfahrene Taucher sind entspannt, setzen ihre Arme kaum ein und schwimmen mit langen, langsamen Zügen – im Grunde das Gegenteil eines Wettkampfschwimmers.

Um Taucher zu werden, genügen einige Grundfertigkeiten im Wasser. Dazu gehören:

  • 10 Minuten im Wasser treiben oder Wassertreten – dazu kannst du auf dem Rücken oder Bauch liegen, Wassertreten, wie ein Hund paddeln, oder was auch immer du magst, um dich ohne Schwimmhilfe über Wasser zu halten.
  • Nonstop eine Strecke von 200 Metern/Yards schwimmen (oder 300 Meter/Yards mit Maske, Flossen und Schnorchel). Es gibt dafür keine Zeitbeschränkung und du kannst deinen Schwimmstil frei wählen.

PADI Professionals können fast allen Menschen dabei helfen, Gerätetaucher zu werden und die Unterwasserwelt zu entdecken. Adaptive Techniken ermöglichen Personen mit körperlichen Einschränkungen das Tauchen, so dass auch Menschen mit Querschnittslähmung, Amputationen oder anderen Beeinträchtigungen ihre Brevetierung zum PADI Open Water Diver absolvieren.

Mythos Nr. 6 In Tauchflaschen befindet sich purer Sauerstoff

Unsere Atemluft besteht aus circa 21 Prozent Sauerstoff und 78 Prozent Stickstoff – und genau das befindet sich in den meisten Tauchflaschen. Einige Freizeittaucher verwenden Gasmischungen mit etwas mehr Sauerstoff, meist 31-36 Prozent, die als Nitrox bezeichnet werden.

Wenn ein Taucher puren Sauerstoff atmet, dann wahrscheinlich aufgrund eines Notfalls. Erfahre mehr über den Kurs Emergency Oxygen Provider (Notfallsauerstoff-Versorgung) .

Mythos Nr. 7 Zum Tauchkurs kann man sich nur zu zweit anmelden

Gemeinsam zu tauchen ist sicherer und macht mehr Spaß als allein. Den Kurs kann man aber durchaus belegen, ohne einen Partner mitzubringen. Viele Taucher pflegen lebenslange Freundschaften mit Personen, die sie als zufällig zugewiesenen Tauchbuddy kennengelernt haben.

Mythos Nr. 8 Tauchen lernen ist schwierig und dauert lange

Vor über vierzig Jahren erforderte die Tauchausbildung wochenlanges Training. Die Tauchschüler nahmen an militärisch anmutenden Übungen teil und erlernten Fertigkeiten, die für das Freizeittauchen unwichtig waren. Seitdem:

  • Hat das World Recreational Scuba Training Council (WRSTC, Weltweiter Freizeittauchsport-Ausbildungsverband) Standards für die Ausbildung von Freizeittauchern etabliert.
  • Haben Tauchcomputer die Tauchgangsplanung vereinfacht.
  • Haben digitale Kursmaterialien dazu geführt, dass Tauchschüler jederzeit, überall, nach dem eigenen Zeitplan lernen können.

Mittlerweile kann man seine Tauchausbildung in nur vier Tagen absolvieren.

Mythos Nr. 9 Tauchen ist etwas für junge oder sehr sportliche Menschen

Sage der Tauchlegende Dr. Sylvia Earle (Jahrgang 1935) lieber nicht, dass sie zu alt zum Tauchen sei. Sie taucht bereits seit Jahrzehnten, während der Rentner George Aitken sein Tauchbrevet im Alter von 74 Jahren machte.

George absolvierte den Tauchkurs gemeinsam mit seinem Enkelsohn und nun teilen sie das gemeinsame Erlebnis und Hobby. Hier gibt es einen weiteren Bericht über eine Familie mit drei Generationen von Tauchern, inklusive Oma Carol und Opa Joe.

Falls du älter als 45 bist und aktuell ärztlich behandelt wirst oder einer der untenstehenden Punkte zutrifft, lasse dich von deinem Arzt beraten, bevor du dich zum Tauchkurs anmeldest. Bringe diesen tauchmedizinischen Fragebogen (PDF) mit.

  • Du bist Raucher (Pfeife, Zigarre, Zigaretten)
    • Du hast hohe Cholesterinwerte oder hohen Blutdruck
    • In deiner Familie kommen Herz- oder Schlaganfälle vor
    • Du hast Diabetes Mellitus (auch wenn sie durch Ernährung und Bewegung unter Kontrolle ist)

Sollte dein Arzt Fragen dazu haben, kann er sich mit einem Experten vom Divers Alert Network (DAN) beraten. DAN steht in Verbindung mit dem Duke University Medical Center und gilt als anerkannte Quelle für Mediziner weltweit. DAN ist in Europa telefonisch unter +39 085 893 0333 oder über das Online-Kontaktformular erreichbar.

Mythos Nr. 10 Du kannst nicht tauchen, wenn du unter Klaustrophobie leidest

Viele Menschen kommen zu der Erkenntnis, dass ihre Befürchtungen hinsichtlich ihrer Klaustrophobie beim Tauchen unbegründet sind. Andere wiederum nutzen das Tauchen, um ihre Angst zu überwinden. Hier ist ein Bericht über jemanden mit ausgeprägter Klaustrophobie, der tauchen gelernt hat.

Wenn du unter Klaustrophobie leidest, aber neugierig aufs Tauchen bist, mache ein Discover Scuba® Diving Programm in einem Pool oder sehr ruhigem, klaren Gewässerabschnitt mit. Frage nach einer Maske mit transparenter, lichtdurchlässiger Dichtlippe und sprich deine Sorgen offen an. Dein Instructor ist für dich da, um dir zu helfen und dazu beizutragen, dass du dich sicher fühlst.

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