Geschrieben von Gastblogger und AmbassaDiver Akim Ladhari

Je nach Ort und Art des Freediving-Erlebnisses gibt eine große Auswahl von Ausrüstungsteilen und Marken für Freediver-Anfänger. Aber schauen wir uns zunächst den Unterschied zwischen der Ausrüstung für Freediving und Gerätetauchen an. Freediving-Ausrüstung ist in der Regel so konzipiert, dass sie sehr bequem, stromlinienförmig und leicht zu tragen ist, um die Leistung bei minimaler Anstrengung zu steigern. Freediving-Flossen haben zum Beispiel lange Blätter aus Kunststoff, Kohlefaser oder Glasfaser. Außerdem besitzen sie oft eine Fußtasche aus Silikon (oder einem anderen glatten Material). Das ist wichtig, damit der Fuß bequem sitzt und du dich nach mehreren Stunden im Wasser weiterhin wohlfühlst. Gerätetauchflossen hingegen besitzen ein kürzeres Blatt und können auch aus Gummi bestehen.

Komfort ist beim Freediving sehr wichtig. Wie du in deinem PADI Freediver-Kurs lernen wirst, ist Entspannung der Schlüssel zum Freediving und zu einer angenehmen Erfahrung. Wenn du dich aufgrund von unbequemer Ausrüstung nicht entspannen kannst, könnte das dein Freediving-Erlebnis beeinträchtigen. Tatsächlich ist eines der Hauptprobleme für Freediver eine schlechte oder schlecht sitzende Ausrüstung.

Ich sage meinen Tauchschülern oft: „Freediving-Ausrüstung muss so bequem wie möglich sein. So bequem, dass es sich wie eine Erweiterung deines Körpers anfühlt.“

Wenn du als Neuling deine Freediving-Ausrüstung auswählst, empfiehlt es sich sehr, vorher einen Freediving-Kurs mit einem PADI Freediver Instructor zu absolvieren. So hast du die Möglichkeit, verschiedene Ausrüstungsmarken kennenzulernen und sie während des Kurses auszuprobieren. Im PADI Freediver-Kurs gibt es ein eigenes Ausrüstungskapitel, in dem du mithilfe deines PADI Freediver Instructors lernst, wie du deine Ausrüstung auswählst, einstellst, benutzt und pflegst.

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Folgende Ausrüstungsteile sind beim Freediving am wichtigsten:

Maske

Schnorchel

Flossen

Die Freediving-Maske

Die Maske ist das wichtigste Teil der Freediving-Ausrüstung, denn sie ermöglicht es dir, unter Wasser gut zu sehen. Wenn deine Augen in direktem Kontakt mit dem Wasser sind, können sie nicht richtig fokussieren und alles erscheint verschwommen. Die Maske schafft einen Luftraum zwischen dem Wasser und deinen Augen, damit sie richtig fokussieren können. Eine Freediving-Maske muss immer eine Nasentasche haben, die sich zum Ausgleichen leicht zusammendrücken lässt.

Drei wichtige Punkte bei der Auswahl deiner Freediving-Maske:

Luftvolumen

Beim Freediving tauchen wir mit einem einzigen Atemzug. Beim Abtauchen muss deine Maske ausgeglichen werden. Dies wird durch Ausatmen durch die Nase erreicht. Wenn du jedoch ausatmest, um einen Ausgleich zu schaffen, bedeutet das, dass deinem Körper weniger Sauerstoff zur Verfügung steht. Um das Freediving komfortabler und effizienter zu machen, haben Freediving-Ausrüster Masken mit sehr geringem Volumen entwickelt, bei denen du nicht so viel kostbare Luft zum Ausgleichen aufwenden musst.

Komfort

Eine der wichtigsten Prioritäten bei der Auswahl einer Maske ist, dass sie sehr bequem auf deinem Gesicht sitzt (um dies zu erreichen, würde ich eine sehr glatte Maske aus Silikonmaterial empfehlen). Hier ist eine einfache Methode, um herauszufinden, ob eine Maske zu deiner Gesichtsform passt: Drücke die Maske mit beiden Händen sanft an dein Gesicht, atme dann sanft durch die Nase ein. Wenn keine Luft eindringt und du nicht ständig einatmen musst, sollte die Maske nach ein paar Atemzügen von selbst auf deinem Gesicht sitzen. Dann weißt du, dass die Maske korrekt versiegelt. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Maske an der Stelle, an der sie dein Gesicht berührt, nicht unangenehm sein oder drücken. Denn diese Druckgefühl führt nach mehreren Stunden im Wasser zu Schmerzen.

Gehärtetes Glas

Beim Freediving steht nicht nur dein Körper unter Druck, sondern auch deine Ausrüstung. Deine Maskengläser stehen unter Druck. Um zu vermeiden, dass sie zerbrechen, was deine Haut oder Augen verletzen kann, solltest du darauf achten, dass das Glas mit einem „T“ gekennzeichnet ist. Das bedeutet, dass es unter Druck oder bei einem Aufprall nicht zerspringt. Einige Marken haben auch Kunststoffmasken entwickelt, die ebenfalls druck- und stoßfest sind.

Wenn du eine Maske kaufen möchtest, empfehle ich dir, sie direkt in einem Tauchausrüstungsgeschäft zu kaufen, damit du sicher sein kannst, dass es sich um eine spezielle Freediving-Maske handelt. In der Regel gibt es einen Fachmann im Laden, der dir bei der Auswahl des richtigen Produkts helfen kann

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Der Freediving-Schnorchel

Für das Gerätetauchen findest du eine große Auswahl an Schnorchelarten. Beim Freediving sind vor allem Einfachheit und Komfort des Schnorchels wichtig. Ein Freediving-Schnorchel ist eine Vorrichtung, mit dem der Freediver in einer entspannten Position mit dem Gesicht im Wasser atmen kann.

Um es einfach zu halten, wähle einen Schnorchel, der sehr bequem in deinem Mund liegt. Am besten eignet sich dafür eine mittlere Steifigkeit, d. h. nicht zu biegsam und nicht zu steif, also irgendwo dazwischen.

Denke daran, dass du den Schnorchel über einen längeren Zeitraum im Mund behältst (das können an einem Freediving-Tag locker mehrere Stunden sein). Jeder Kratzer oder jede Schramme kann zu einer Reizung oder Schnittwunde führen und einen angenehmen Freediving-Tag in einen unangenehmen verwandeln.

Die Freediving-Flossen

Freediving-Flossen sind zum Symbol des Freedivings geworden, so wie der Atemregler und die Maske zum Gerätetauchen gehören. Das auffälligste Merkmal einer Freediving-Flosse ist ihr langes Flossenblatt, das in der Regel bis zu 1/3 länger als das Flossenblatt einer Gerätetauchflosse ist. Freediving-Flossen besitzen immer eine komplette Fußtasche; sie sind normalerweise aus einem glatten Material und flexibler als normale Gerätetauchflossen. Dies soll einen bequemen Sitz am Fuß gewährleisten und Ineffizienz beim Schwimmen vermeiden.

Für Freediving-Flossen gibt es drei verschiedene Blattmaterialien:

  • Kunststoff
  • Kohlefaser
  • Glasfaser

Glas- und Kohlefaser sind für fortgeschrittene und tiefere Freedives geeignet. Ich würde sie Freediving-Anfängern nicht empfehlen, da sie in der Regel dreimal so teuer wie die Kunststoffvariante sind. Sie sind auch viel empfindlicher, und oftmals ist es am besten, zunächst fortgeschrittene Flossentechniken zu erlernen, bevor du investierst. Dann hast du den größten Nutzen von ihnen (und deinem Geld).

Ich würde empfehlen, Kohle- oder Glasfaserflossen nach deinem PADI Advanced Freediver-Kurs oder besser PADI Master Freediver-Kurs zu kaufen.

So wählst du Freediving-Flossen aus

Wie bei jeder Sportausrüstung sollten Freediving-Flossen nach ihrem Komfort und ihrer Effizienz und nicht nach ihrem Aussehen ausgewählt werden.

Das erste wichtige Element, an das du denken musst, ist die Fußtasche. Natürlich musst du die richtige Größe wählen, aber denke daran, sie anzuprobieren. Am besten ist es, wenn du sie sowohl trocken als auch nass anprobierst (wenn dein Händler das erlaubt). Wenn du deine Flossen trocken anprobierst, ziehst du sie am besten so an, wie du Schuhe anziehen würdest. Um zu testen, ob sie richtig sitzen, mache einen großen Schritt nach vorne, übertreibe die Bewegung und bewege dich langsam. Wenn die Fußtasche nicht von der Ferse rutscht und sich nicht zu eng anfühlt, sollte sie die richtige Größe haben.

Das zweite wichtige Merkmal ist die Steifigkeit der Flossenblätter.

Freediving-Anfängern wird empfohlen, mit einer weichen oder mittleren Blattsteifigkeit zu beginnen, da die Wahl normalerweise von der Freediving-Aktivität und deinen Fähigkeiten abhängt. Wenn du zum Beispiel eine lange Strecke an der Oberfläche schwimmst und dabei flach tauchst, ist es besser, weiche Blätter zu verwenden. Wenn du jedoch an einer Leine trainierst oder mehrere Tauchgänge von einem Startpunkt aus machst, würde ich dir ein mittelweiches Blatt empfehlen. Es hängt auch von der Stärke und dem Körperbau des Freedivers ab. Wenn du eine aktive Person mit einer gut entwickelten Beinmuskulatur bist, fühlst du dich mit einem steiferen Blatt vielleicht wohler. Der beste Weg, um herauszufinden, was zu dir passt, ist, während deines PADI Freediver-Kurses verschiedene Blätter auszuprobieren.

Wenn du die Möglichkeit hast, deine Flossen im Meer oder im Pool auszuprobieren, achte darauf, dass du nach ein paar Kicks oder Bahnen keine Beschwerden oder Schmerzen verspürst. Beschwerden treten normalerweise am Fußrücken auf. Das kann als starke Spannung beginnen und nach längerer Flossennutzung zu Schmerzen führen.

Wir hoffen, dass du dich nach diesem Artikel wohler fühlst, wenn du über den Kauf deiner eigenen Freediving-Ausrüstung nachdenkst.

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