Es ist nicht leicht, im Alter neue Hobbys zu finden. Noch schwieriger wird es, wenn du in einem kleinen Land Rover Defender-Camper um die Welt fährst, in dem der Platz extrem begrenzt ist. In den letzten 4 Jahren durchquerten wir 37 Länder auf 5 Kontinenten, doch eine Sache fehlte immer: Hobbys. Dieses Jahr haben wir beschlossen, dass es an der Zeit war, das zu ändern, und suchten nach Optionen, die wir gemeinsam unterwegs verfolgen könnten. Was erfordert wenig Ausrüstung, kann aber überall auf der Welt gemacht werden? Tauchen natürlich!

Wir beginnen den Afrikateil unserer Weltreise in Kapstadt. Bekannt für einige der besten Tauchplätze in Afrika, beschlossen wir, dass es keinen besseren Ort gibt, um ein PADI Brevet zu erhalten. In der Woche vor unserem Open Water Diver-Kurs absolvierten wir unseren eLearning-Teil des Kurses auf einem Campingplatz mit Blick auf die tiefblauen Gewässer, in die wir bald eintauchen würden. Für den Rest des Kurses ging es dann in das Herz von Kapstadt. 


A scuba instructor teaches a class of two scuba students while standing in a swimming pool
Bild mit freundlicher Genehmigung von Expedition Rove 

Übung macht den Meister: unser erster Tag im Pool

Von dem Moment an, als wir das Into the Blue betraten, wussten wir, dass wir die richtige Entscheidung für unseren Dive Shop getroffen hatten. Die Leidenschaft und Begeisterung für das Tauchen spiegelte sich in jedem Gespräch und jeder Interaktion wider. Unsere Instructors waren genauso aufgeregt wie wir. Nachdem wir das Team kennen gelernt hatten, ging es ans Eingemachte. Bevor wir ins Wasser gehen konnten, legten wir einen theoretischen Test ab, um sicherzugehen, dass wir die Grundlagen verstanden hatten: Ausgleichen, Dekomprimieren, Ausrüsten und was im Notfall zu tun ist. Obwohl wir diese Themen während des Kurses im Detail besprechen würden, war es schön, dass wir eine gute Vorstellung davon hatten, was auf uns zukommen würde. Das gab uns auch die Möglichkeit, mit dem Team über die Themen zu sprechen, über die wir noch mehr wissen wollten, bevor wir ins Wasser gingen. 

two scuba divers practice their skills underwater in a swimming pool

Wir machten uns auf den Weg zum Pool und sprangen für einen kurzen Schwimmtest ins Wasser, bevor wir eine ausführliche Einweisung in die Ausrüstung bekamen. Nach ein paar Übungen machten wir uns fertig und gingen in den Pool, um das Highlight des Tages zu erleben: das erste Mal mit einem Atemregler unter Wasser zu atmen. Ich bin mit dem Schnorcheln aufgewachsen, aber in dem Moment, als ich den ersten Atemzug im Pool machte, der tiefer als jeder Schnorchelausflug war, eröffnete sich mir eine ganz neue Welt der Möglichkeiten unter Wasser. Ich konnte nicht glauben, dass ich so lange gebraucht hatte, um endlich mein Brevet zu absolvieren. 

Den Rest des Tages verbrachten wir im und außerhalb des Pools. Wir machten uns mit unserer Ausrüstung vertraut, lernten Atem- und Auftriebstechniken und übten Taktiken und Techniken, damit wir auf die meisten Szenarien, die uns im Meer begegnen könnten, besser vorbereitet waren. Am Ende des Tages waren wir erschöpft, aber strahlten über beide Ohren. In einer Welt, in der es so viele Ablenkungen gibt, war es das erste Mal seit langer Zeit, dass wir eine Aktivität gefunden hatten, bei der wir uns voll und ganz präsent fühlten.


Two scuba divers are at the surface of the water with Cape Town in the background. They are holding up hang loose signs with their hands.
Bild mit freundlicher Genehmigung von Expedition Rove 

Den Sprung wagen: unsere ersten Open Water-Tauchgänge

Am nächsten Morgen wachten wir auf und rannten fast zum Dive Shop, gespannt auf den bevorstehenden Tag. Dieser Tag würde einen Meilenstein auf unserer Reise zum Tauchschein markieren: unser erster Tauchgang im Meer. Nachdem wir das Team im Dive Shop getroffen hatten, machten wir uns auf den Weg zum „Long Beach“, einem fantastischen Tauchplatz an der Küste, der ideal für Anfänger ist. Nach einer gründlichen Besprechung mit dem Team machten wir uns bereit und stürzten uns in die kalten Fluten. Zu diesem Zeitpunkt war das Ausrüsten bereits zu unserer zweiten Natur geworden, was ich so nicht erwartet hatte. Zuversichtlich, aufgeregt und ein bisschen ängstlich machten wir unsere ersten Schritte ins Blau und bereiteten uns darauf vor, unterzutauchen. Zusammen gingen wir die Abtauchroutine durch: „S“, um uns gegenseitig unsere Bereitschaft zu Signalisieren, „O“, um uns am Ufer zu Orientieren, „R“, um zu prüfen, ob unsere AtemRegler in Ordnung waren, „T“, um die Zeit (‚Time‘) zu prüfen, „E“, um den Druckausgleich (‚Equalization‘) vorzubereiten, und „D“, um mit dem Abstieg (Descent) zu beginnen – SORTED! Und einfach so tauchten wir ab und erlebten unseren ersten Open Water-Tauchgang. Nachdem wir ein paar Minuten die Umgebung erkundet und uns an das Wasser gewöhnt hatten, führten wir unsere Übungen für den Tag durch. Wir testeten die Fähigkeiten, die wir am Vortag im Pool gelernt hatten, dieses Mal im weiten offenen Meer mit den zusätzlichen Elementen Strömung, minimale Sicht und wilde Tiere. Nach unseren zwei Tauchgängen des Tages, die jeweils etwa 35 Minuten dauerten, waren wir süchtig und bereit für Tag 3, unseren letzten Brevetierungstag. 

two scuba divers hold hands while exploring the underwater world in Cape Town
Bild mit freundlicher Genehmigung von Expedition Rove 

An unserem letzten Tag der Brevetierung machten wir uns auf den Weg zu einem der besten Landtauchgänge der Gegend: Windmill Beach. Wir verbrachten den Vormittag und frühen Nachmittag damit, unsere Navigationsfähigkeiten unter Wasser, den Notaufstieg und andere nützliche Fähigkeiten zu testen, die uns helfen, Vertrauen im Wasser zu finden. Bei unserem letzten Tauchgang erkundeten wir die Gegend mit allem, was sie zu bieten hatte: hoch aufragende Kelpwälder, lebhafte Korallenriffe, niedliche kleine „scheue“ Haie, einen schüchternen Oktopus und sogar eine verspielte Robbe. Als wir uns auf den Rückweg zum Ufer machten, weinten wir beide vor Freude. Wir waren jetzt brevetierte Taucher und konnten Unterwasseroasen erleben, wo immer wir auf der Welt waren. Es hat etwas so Belebendes, ein neues Hobby und eine neue Fähigkeit zu erlernen, und wir waren so aufgeregt, als wir uns in letzter Minute entschieden, während unseres Aufenthalts in Kapstadt einen letzten Tauchgang zu buchen. 


two divers sit on the side of a boat, getting ready for a scuba dive
Bild mit freundlicher Genehmigung von Expedition Rove 

Alles ausprobieren: Bootstauchgänge, Kelpwälder und Robben

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zu dem, was schnell zum Höhepunkt unserer Zeit in Kapstadt werden sollte: unser erster Bootstauchgang. Delfine schwammen verspielt an unserem Boot vorbei, ein riesiger, außerirdisch anmutender Sonnenfisch zog langsam vorbei und Pinguine steckten in der Ferne ihre Köpfe aus dem Wasser. Wir hatten kaum den Hafen verlassen und schon war es ein Erlebnis für die Bücher. Schon bald erkundeten wir die Kelpwälder und spielten mit einer Kolonie von Robben, die zu Recht den Spitznamen „Labradore des Meeres“ tragen. Zwei herrliche Tauchgänge, die jeweils etwa 40 Minuten dauerten, ermöglichten uns einen Blick auf die Welt aus einer ganz anderen Perspektive, die wir noch nie zuvor auf so intime Weise erleben durften. Es war ein einzigartiges Erlebnis, an das wir uns für den Rest unseres Lebens erinnern werden. Das war unser erster Tauchgang als brevetierte Taucher, aber er wird bestimmt nicht unser letzter sein. Wir sind beide überglücklich, dass wir endlich ein Hobby haben, das wir auf all unseren Reisen und Abenteuern ausüben können. Und wir können es kaum erwarten, wieder ins Wasser zu gehen, wo auch immer das auf der Welt sein mag. 


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Biografie der Autorin – Mary Hannah Hardcastle

Dieser Artikel wurde von der Gastbloggerin Mary Hannah Hardcastle geschrieben.

Mary Hannah ist eine weltgewandte Abenteurerin und Content Creator, die für die Natur lebt und sich schon immer zu allem hingezogen fühlte, was sie außerhalb ihrer Komfortzone leben lässt. Sie und ihr Mann Andy verbrachten die letzten vier Jahre damit, gemeinsam in ihrem Land Rover durch die Welt zu fahren. Bevor sie sich auf den Weg machte, arbeitete sie im Bereich Medien/Werbung für einen der größten Verlage in den USA, die Bonnier Corporation, wo ihre Liebe zur Natur ihre Karriere prägte, als sie für Zeitschriftenmarken in den Bereichen Reisen, Tauchen, Bootfahren, Powersport und Outdoor arbeitete. Seit ihrem Ausstieg aus der Arbeitswelt hat sie ein freiberufliches Fotografie-/Videogeschäft sowie ihren Social-Media-Kanal „Expedition Rove“ aufgebaut, auf dem sie ihre Reise um den Globus teilt.

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