Diesen Sommer ging Sophie Morgan, britischer Fernsehstar und Behindertenvertreterin, zum ersten Mal Tauchen – auf den Malediven. Der Hauptanlass ihres Besuchs auf den Malediven war jedoch ihre Rolle als Gastgeberin einer Einweihungszeremonie für das Amilla Maldives Resort and Residences, das als weltweit erstes Resort für Barrierefreiheit und Inklusion zertifiziert wurde.
Wir haben Sophie gefragt, wie ihre Brevetierung gelaufen ist und wie durch das Tauchen ‚Live Unfiltered‘ Einzug ihren Alltag genommen hat.
1. Wie hast du dich bei deinem ersten Tauchgang auf den Malediven gefühlt?
Das lässt sich nur schwer in Worte fassen. Das Erlebnis hat meine Vorstellungen bei weitem übertroffen. Seit ich mit achtzehn Jahren durch einen Autounfall gelähmt wurde, fühlte ich mich im Wasser, und besonders im Meer, immer befreit. Dort kann ich meinen Rollstuhl verlassen und mich mühelos bewegen. Dieses Gefühl noch zu verstärken, indem ich Gerätetauchen lernte, hat mein Leben bereichert. Obendrein durfte ich meinen ersten Tauchgang im kristallklaren Meer der Maldiven machen! Ich habe mich wie der glücklichste Mensch der Welt gefühlt!
2. Wie hast du das Dive Butler Team erlebt?
Schon bei meinem ersten Besuch in der Tauchschule gab mir das gesamte Team das Gefühl, willkommen zu sein und ich wusste, dass ich in guten Händen bin. Sie kümmerten sich und machten sich Gedanken, um das Lernerlebnis auf mich mit meiner Behinderung anzupassen, so dass ich es wirklich genießen konnte. Alexis ist der Beste.
3. Dive Butler Amilla ist auf dem Weg, zum ersten von IncluCare für Barrierefreiheit und Inklusion zertifizierten Tauchanbieter zu werden. Wie lief dein Kurs ab und was bedeutet das für barrierefreies Reisen und Tauchen?
Ich freue mich, dass Dive Butler Amilla darauf hinarbeitet, das IncluCare-Zertifikat zu erhalten. Menschen mit Behinderung müssen dieselben Möglichkeiten haben und Erlebnisse machen können, wie Menschen ohne Behinderung. Ich hatte das Privileg, bei Dive Butler Amilla Gerätetauchen zu lernen und weiß, wie viel ihr Einsatz für andere Menschen mit Behinderung, die auch gerne tauchen würden, bedeutet. Sie öffnen für unzählige Einzelpersonen und Familien damit die Tür zu einer neuen Welt – zu keiner geringeren als unserem blauen Planeten.
4. Kannst du uns etwas über dich erzählen und darüber, warum du das Gerätetauchen ausprobieren wolltest?
Als Teenager wurde ich durch einen Autounfall von der Brust abwärts gelähmt. Seitdem zog es mich zum Wasser. Wie bei einer Meerjungfrau kann ich meinen Körper im Wasser anders bewegen als an Land, im Rollstuhl. Ich habe immer davon geträumt, unter Wasser atmen zu können, das ist für mich die ultimative Fähigkeit. Tauchen war schon seit ich denken kann ein Wunsch von mir und als ich die Fähigkeit zu laufen verlor, wurde dieser Wunsch noch stärker. Ich liebe Abenteuer und ich liebe das Meer, durch das Tauchen habe ich beides in einem und dabei kommt es nicht darauf an, ob ich meine Beine bewegen kann.
5. Wir gratulieren dir zu deinem kürzlich veröffentlichten, autobiografischen Buch Driving Forwards: A journey of resilience and empowerment after life-changing injury. Was glaubst du, als preisgekrönte Behindertenvertreterin, wie das Gerätetauchen Menschen mit körperlichen oder psychischen Problemen helfen kann?
Wenn du mit einer Behinderung lebst, aber glaubst, Tauchen zu können, musst du es machen. Du MUSST es tun! Im Wasser zu sein ist gut für unser körperliches Wohlergehen und abzutauchen fühlt sich belebend und stärkend an. Ich fand es sehr befreiend und entspannend, wie Meditation. Und zum ersten Mal in den letzten zwei Jahrzehnten kam ich mir vor, als hätte ich einen Tag Urlaub von meiner Behinderung. Ich fühlte mich freier als jemals in meinem Rollstuhl, also sozusagen in der ‚echten‘ Welt. Es ist, als durchbreche man die Matrix!
6. Du hast mit deinem PADI Open Water Kurs online in England angefangen und die Kurseinheiten im Wasser dann auf den Malediven absolviert. Die Malediven zählen zu den beliebtesten Tauchdestinationen der Welt. Berichte uns von deinen Erlebnissen unter Wasser und deinen Begegnungen mit den Meeresbewohnern…
Auf den Malediven zu tauchen ist wie ein Sechser im Lotto! Innerhalb von nur drei Tagen schnorchelte ich mit Dutzenden von Mantarochen, ich tauchte mit Schildkröten, Haien und unzähligen schönen Fischen und ich habe sogar Delfine gesehen.
7. Hattest du irgendwelche Bedenken bezüglich des Gerätetauchens? Und wenn ja, wie bist du damit umgegangen?
Ich hatte keine Bedenken. Das einzige Hindernis war das Umsteigen vom Steg aufs Boot und dann vom Boot ins Wasser. Mit der Hilfe des Dive Butler Teams konnte ich diese Hürden jedoch gut überwinden.
8. Wir bei PADI finden, dass das Tauchen uns ermöglicht, ein Teil unseres blauen Planeten zu werden und dem täglichen Druck der ständigen Verfügbarkeit zu entkommen. Unter Wasser ist alles echt und wir können das Gefühl von Live Unfiltered erleben. Nachdem du nun einige Tage tauchen warst: Empfindest du auch so und hat das Tauchen auch dein Leben an Land beeinflusst?
Ja, absolut. Mein Leben an Land, im Rollstuhl, ist schwierig. Die Welt ist so aufgebaut, dass ich bei meiner Fortbewegung ständig auf Hindernisse stoße. Zudem können die Wahrnehmung und die Einstellung vieler Menschen in Bezug auf Behinderungen sehr isolierend, entfremdend und beschränkend sein. Ich arbeite täglich daran, diese Herausforderungen zu meistern. Das ist manchmal sehr anstrengend. Aber all das verschwindet, sobald ich abtauche. Im Wasser ist es egal, ob ich laufen kann. Ich konnte abschalten, mich auf den Moment konzentrieren, mich frei und glücklich fühlen und die Dinge, die mich an Land stören, vergessen. Mein Leben hat sich sehr dadurch verändert, dass ich die Unterwasserwelt kennengelernt habe.
9. Herzlichen Glückwunsch zum PADI Open Water Brevet! Das ist ja nur der erste Schritt in die Unterwasserwelt, was wird dein nächstes Abenteuer als Taucherin sein? Setzt du deine Tauchausbildung mit dem Advanced Open Water Kurs fort oder planst du, den Specialty im Trockentauchen zu absolvieren, um die kalten Gewässer Großbritanniens zu erkunden?
Ich bin entschlossen, weiterzumachen, damit ich an allen möglichen Orten und bei unterschiedlichen Bedingungen tauchen gehen kann. Das war gerade erst der Anfang!
Tauchen steht allen offen. Bist du wie Sophie Morgan bereit, Tauchen zu lernen und die Unterwasserwelt zu entdecken? Dann melde dich gleich zu deinem PADI Open Water Diver Kurs an und Live Unfiltered.
Sophie Morgan ist eine britische, preisgekrönte Behindertenvertreterin. Seit einem Autounfall als 18-jährige ist sie gelähmt. Mittlerweile ist Sophie Morgan eine der ersten weiblichen TV-Moderatorinnen der Welt mit körperlicher Behinderung.