Wow, ich kann nicht glauben, dass ich das getan habe! Das war so schwer. Ich bin so stolz auf mich. Ich erinnere mich, dass ich das dachte (und es meinen Freunden und meiner Familie erzählte), nachdem ich meinen PADI Rescue Diver-Kurs abgeschlossen hatte. Ich hatte Angst vor dieser Brevetierung, weil sie mir so „professionell“ vorkam – und ich war froh und erschöpft, sie bestanden zu haben.

Bis heute war und ist meine Rescue Diver-Ausbildung der anspruchsvollste und lohnendste Tauchkurs, den ich je gemacht habe. Aus diesen Gründen ist er auch mein Lieblingskurs.


Der Rescue Diver-Kurs hat mir Selbstvertrauen und Kompetenz gegeben

Morgens an diesem Tag war ich ein Nervenbündel. Mein PADI Instructor führte mich durch den letzten Schritt: die beiden Rettungsszenarien im offenen Gewässer. Diese fühlten sich tatsächlich wie die „Abschlussprüfung“ für meine Rescue Diver-Brevetierung an, und ich war wirklich nervös, ob ich in der Lage sein würde, den „vermissten Taucher“ (meinen PADI Assistant Instructor) irgendwo im Kelpwald am Casino Point auf Catalina Island in Kalifornien zu finden und ihn erfolgreich zu retten.

An einem guten Tag bin ich 1,60 m groß. Da ich der kleinste Taucher im Kurs war, wies mich meine Instructor wissentlich ihrem Assistant Instructor zu – einem etwa 1,80 m großen und 113 kg schweren Mann. Ich weiß noch, dass ich dachte, wie unfair das war und wie viel schwieriger es für mich werden würde. Wie sollte ich es schaffen, ihn zu finden, ihn sicher an die Oberfläche zu bringen, mit ihm Atemübungen zu machen, während ich ihn ans Ufer schleppte, um ihn dann aus dem Wasser zu ziehen – und das alles, während ich einen Rettungsplan durchführte? Ich hatte ernsthafte Zweifel an meinen Fähigkeiten.

Ein kleiner weiblicher Taucher rettet einen größeren männlichen Taucher während des Rescue Diver-Kurses

Es war schwer und ich hatte Angst, doch ich schaffte es ganz allein. Ich konnte es nicht glauben! Klar, es war eine Übung, aber es fühlte sich sehr echt an und ich war sehr stolz auf mich.

Seitdem habe ich meine Rettungsfertigkeiten oft eingesetzt – vom Abschleppen eines müden Kumpels bei rauen Bedingungen bis hin zum Aufhalten eines unkontrollierten Aufstiegs auf einer wissenschaftlichen Expedition. Jedes Mal, wenn ich diese Fertigkeiten einsetze, bin ich sehr stolz und dankbar für meine PADI Rescue Diver-Ausbildung.

Im Nachhinein weiß ich zu schätzen, dass mein Instructor diese Paarung gewählt hat. Die Bewältigung dieser Herkulesaufgabe hat mir gezeigt, dass ich es schaffen kann und dass ich jeden retten kann, unabhängig von seiner Größe und meiner eigenen. Dieser Moment machte mich zu einem selbstbewussteren und kompetenteren Taucher und zu einem bewussteren Tauchbuddy. Er hat mich verändert.


Der Rescue Diver-Kurs verändert die Art und Weise, wie du tauchst

Viele Leute sagen, dass der Rescue Diver-Kurs schwierig ist, doch dass er deine Art zu tauchen verändern wird – auf eine gute Art.

„Beim Rescue Diver-Kurs schauen Taucher das erste Mal über ihre eigene Taucherfahrung hinaus und werden sich der Sicherheit der anderen um sie herum bewusst“, erklärt Ruth James, PADI Instructor Development Programs Specialist. „Dieses Bewusstsein kann auch ihre eigenen Fertigkeiten verbessern und sie zu selbstbewussteren Tauchern machen.“

Der Kurs schärft dein Bewusstsein für andere um dich herum und macht dich insgesamt zu einem sichereren Taucher. Du lernst, kleinere Probleme zu erkennen und zu beheben, bevor sie zu Notfällen werden. Außerdem erwirbst du das Wissen und die Fertigkeiten, die du brauchst, um dich und andere in vielen Notfällen zu retten. Und das übst du so lange, bis es dir zur zweiten Natur wird.


Rescue Diver-Ausbildung rettet Leben

„Wir trainieren kontinuierlich, denn wenn der Ernstfall eintritt, müssen wir nicht darüber nachdenken, was oder wie wir etwas tun, sondern wir tun es einfach“, sagt Ross Neil, PADI Course Director und Ausbildungsleiter im Rainbow Reef Dive Center.

Genau das ist Katie Leeper passiert. Beim Tauchen in Borneo öffnete sich plötzlich die Flasche ihres Tauchführers und die ganze Luft strömte heraus. Zum Glück hatte sie vor Kurzem die Rescue Diver-Ausbildung abgeschlossen.

„Der starke Luftstrom blies den Regler aus seinem Mund, und er kam zu mir und signalisierte ‚keine Luft‘. Ich gab ihm meinen zweiten Atemregler. Wir entschieden, wie wir vorgehen wollten, nahmen ihm das Tarierjacket ab, ließen meine Luft ab, damit wir nicht beide aufstiegen, und tauchten langsam aus 20 m Tiefe auf. Wir machten einen fünfminütigen Sicherheitsstopp und kamen sicher an die Oberfläche. Es ging allen gut, aber es war verrückt.“

Leepers 360-Kamera filmte das gesamte Ereignis. „Es passierte alles in einem Sekundenbruchteil“, sagt Leeper. „Wenn ich mir das Video ansehe, sehe ich, dass ich alles aus dem Muskelgedächtnis heraus gemacht habe. Wir trainieren für diese Momente, weil wir sie auswendig lernen müssen. Denn wenn es darauf ankommt, können wir da unten nicht erst nachdenken. Wenn ich nicht trainiert hätte, wäre ich wohl nicht in der Lage gewesen, das zu schaffen.“

Leeper nennt ihr Rescue Diver-Training einen „Game Changer“, weil sie ihr geholfen hat, Risiken zu minimieren und zu reagieren, wenn etwas passiert. „Ich habe gelernt, nicht auszuflippen“, fügt sie hinzu. „Es kann nicht zwei ausgeflippte Taucher geben, sondern nur einen, und den kannst du retten.“


Wo fängst du also an?

Es gibt verschiedene Voraussetzungen und Anforderungen, um deinen Rescue Diver-Kurs zu beginnen.

Mindestalter

Das Mindestalter für die Teilnahme am Rescue Diver-Kurs ist 12 Jahre. Rescue Divers im Alter von 12 bis 14 Jahren werden brevetiert und erhalten eine Junior Rescue Diver-Brevetierung, die automatisch zu einer Rescue Diver-Brevetierung wird, wenn sie 15 Jahre alt werden.

Weitere Voraussetzungen für den Rescue Diver-Kurs

Die Teilnehmer müssen außerdem die Underwater Navigation-Adventure Dives abgeschlossen haben und eine PADI (Junior) Adventure Diver-Brevetierung besitzen. Der Besitz eines PADI Advanced Open Water Diver-Brevets erfüllt diese Voraussetzung ebenfalls.

PADI Open Water Divers können sich für einen Rescue Diver-Kurs anmelden, um den Theorieteil und die Rettungsübungen im begrenzten Gewässer. Doch erst wenn sie die Übungen im offenen Gewässer abgeschlossen haben, können sie ihre PADI Rescue Diver-Brevetierung erhalten.

Wie viele Tage dauert der Rescue Diver-Kurs?

Der Rescue Diver-Kurs dauert vier bis sieben Tage.

Das PADI eLearning für den Rescue Diver-Kurs kann in deiner Freizeit und bequem von zu Hause oder deinem Hotelzimmer aus absolviert werden. Dieser Teil des Kurses sollte acht bis 12 Stunden dauern. Die Trainingseinheiten im Wasser mit deinem Instructor sollten zwei weitere Tage in Anspruch nehmen. Dazu gehören die Wiederholung der Selbstrettung, die 10 Rescue Diver-Übungen und die beiden Rettungsszenarien.

HLW- und Erste-Hilfe-Anforderungen des Rescue Diver-Kurses

Um deine Rescue Diver-Brevetierung zu erhalten, musst du außerdem innerhalb der letzten 24 Monate einen HLW- und einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben. Diese Kurse vermitteln dir das Wissen, die Fertigkeiten und das Selbstvertrauen, das du brauchst, um Freunden, Familienangehörigen und sogar Fremden in Notfällen zu helfen. Um diese Anforderung zu erfüllen, kann dich dein PADI Instructor für einen Emergency First Response® (EFR) Primary Care (CPR) and Secondary Care (First Aid)-Kurs anmelden.

EFR
Die Emergency First Responder (EFR)-Ausbildung bereitet dich auf Notfälle vor.

Der EFR-Kurs ist „stressarm“ und soll das Selbstvertrauen stärken, betont James, denn „zu wissen, was man als Laie zu tun hat, ist viel besser, als gar nichts zu tun und auf das Eintreffen von medizinischem Personal zu warten“. EFR-Kurse folgen dem Ethos „Unvollkommene Hilfe ist besser als keine Hilfe“.

Sie fügt hinzu: „Zu wissen, wie man sich in einem medizinischen Notfall verhält, kann den Unterschied zwischen einem tödlichen Zwischenfall und der Versorgung des Patienten bedeuten, bis das medizinische Personal übernimmt. Das kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen.“


Was passiert im Rescue Diver-Kurs?

Insgesamt wirst du in diesem Kurs:

  • deine Navigationsfähigkeiten verbessern,
  • Sicherheitstechniken unter Wasser erlernen,
  • kleinere Probleme mit der Tauchausrüstung beheben,
  • einen Taucher in Not an der Oberfläche oder unter Wasser identifizieren,
  • einen anderen Taucher oder dich selbst retten,
  • ein Sauerstoff-Notfall-Set benutzen.
Rescue Diver PADI

In der Praxis besteht der PADI Rescue Diver-Kurs aus vier Teilen: eLearning-Wiederholung der Fertigkeiten zur Selbstrettung, Rescue Diver-Übungen und zwei Szenarien zur Rettung im offenen Gewässer. Im dritten Teil gibt es 10 PADI Rescue Diver-Übungen zu lernen und zu meistern. Diese führen die Teilnehmer durch viele der Szenarien, die ihnen im wirklichen Leben begegnen könnten, von einem müden Taucher bis hin zu einem in Panik geratenen Taucher, einem nicht ansprechbaren Taucher oder einem vermissten Taucher. Dabei geht es unter anderem darum, die Situation richtig einzuschätzen, die Kontrolle zu übernehmen und zu behalten, einen Notfallplan zu erstellen und die Rettung sicher durchzuführen.

In den beiden Rettungsszenarien im offenen Gewässer werden dieses Wissen und diese Fertigkeiten auf die Probe gestellt. Das Ergebnis ist eine ganz andere Art des Tauchens und des Umgangs mit dem Wasser und denen, die es mit dir genießen.


Was kannst du mit der Rescue Diver-Brevetierung tun?

Der Rescue Diver-Kurs ist anspruchsvoll, aber lohnenswert. Er ist der erste Schritt auf dem Weg zur Führungspersönlichkeit unter Wasser und zum Fortschritt in deiner Tauchkarriere. „Ein Rescue Diver-Kurs ist ein Tor, um anderen und uns selbst zu helfen. Die daraus gewonnenen Fähigkeiten und Erkenntnisse wachsen immer weiter, doch irgendwo muss man ja anfangen“, sagt Neil.

Der Rescue Diver-Kurs ist auch die letzte Voraussetzung, bevor du deinen PADI Divemaster-Kurs beginnen und ein PADI Pro werden kannst. Er ist auch der Einstieg in die Ausbildung zum PADI Master Scuba Diver oder Public Safety Diver.

Leeper rät: „Vor allem als Frau sage ich: Tu es! 100 %. In diesem männerdominierten Sport stärkt [der] Rescue Diver[-Kurs] die Frauen wirklich. Rescue Diver macht dich zu einem besseren Taucher und du bist wirklich stolz auf dich. Sie teilten mich einem 2 m großen Mann zu und ich dachte: „Wie kann ich ihn zurück zum Boot bringen? Aber ich habe diese schwierigen Tage überstanden und gemerkt: ‚WOW, ich bin stark. Ich bin stärker, als ich dachte.‘“

Die Rescue Diver-Brevetierung hat mich zu einem Tauchleiter und Vermittler gemacht – Fertigkeiten, die ich nun ständig bei meiner Arbeit auf wissenschaftlichen Expeditionen und im Außeneinsatz nutze. Das Selbstvertrauen und die Kompetenz, die mir dieser Kurs vermittelt hat, haben mich in ein Leben katapultiert, das ich liebe und in dem ich auch andere ins Blaue bringe.



Weitere Informationen über den Rescue Diver-Kurs

In diesem Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten sind dabei ausdrücklich einbezogen, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

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