Sich für den Berufsweg als professioneller Gerätetaucher – oder PADI Pro – zu entscheiden, birgt viel Spaß und Spannung, sowie einige Verpflichtungen. Selbst als Hobby ist das Tauchen körperlich und geistig anspruchsvoll, als Pro wirst du anderen Menschen bei der Bewältigung ihrer eigenen Herausforderungen helfen. Du wirst dich persönlich und professionell weiterentwickeln müssen und damit das gut klappt, brauchst du das richtige Training und die passende Unterstützung.
Divemaster (oder ‚DM‘)
Die Brevetierung zum Divemaster ist der erste Schritt in der Karriere eines professionellen Tauchers. Als Divemaster kannst du brevetierte Taucher bei Freizeittauchgängen anleiten und Instructors bei der Ausbildung neuer Taucher assistieren. Um Divemaster zu werden, musst du den PADI Divemaster Kurs absolvieren und folgende Voraussetzungen erfüllen: vor Kursbeginn mindestens 40 protokollierte Tauchgänge, bei Kursabschluss mindestens 60. Bedenke, dass es sich hierbei um die minimale Tauchgangsanzahl handelt – je mehr Zeit du unter Wasser verbringst, desto mehr Erfahrung wirst du sammeln.
Wenn du deinen Lebensunterhalt als Pro bestreiten willst, kann es verlockend erscheinen, den Divemaster Kurs schnell hinter dich zu bringen und eine Anstellung zu suchen. Halte dich zurück! Die besten Pros wissen, dass die Stunden unter Wasser dir wertvolle Erfahrung verleihen werden und dass du möglichst viel Erfahrung für den Einstieg in den Beruf brauchst. Viele Tauchcenter bieten ‚Divemaster Praktika‘ an. Hierbei handelt es sich um längere Programme (mindestens 1 Monat), während der du die täglichen Abläufe eines Tauchcenters kennenlernst, während du deine Ausbildung zum Divemaster stufenweise absolvierst. Das klingt, als würdest du umsonst arbeiten – oder sogar zahlen, um zu arbeiten? Es lohnt sich, die Zeit und das Geld in eine gute Ausbildung bei einem angesehenen Tauchanbieter zu investieren, der dich gründlich anleitet und dir praktische Erfahrungen mit den Tauchgästen ermöglicht. Passe aber auf, dass du keine ‚unbezahlten Praktika‘ machst, bei denen du mehr arbeitest, als vereinbart war, während deine Ausbildung auf der Strecke bleibt.
Open Water Scuba Instructor (oder ‚OWSI‘)
Um Instructor zu werden, brauchst du die Divemaster Brevetierung und mindestens 100 protokollierte Tauchgänge. Spätestens jetzt solltest du auch deine eigene Ausrüstung anschaffen, falls du das noch nicht als Divemaster getan hast. Du musst den Instructor Development Course (IDC) absolvieren und die Prüfung Instructor Exam (IE) bestehen. Wenn du ernsthaft an deiner Karriere als Instructor arbeitest, lohnt es sich nach einem Tauchcenter zu suchen, das einen IDC ‚Vorbereitungskurs‘ oder ‚Prep Course‘ anbietet. Besonders, wenn deine Ausbildung zum Divemaster schon einige Zeit zurück liegt. Der IDC Prep Course deckt die Grundlagen der Tauchphysik und Physiologie ab, um dein Wissen aufzufrischen, bevor es zur Sache geht.
Auch wenn es dir zu diesem Zeitpunkt noch wie Zukunftsmusik erscheint, solltest du bereits darüber nachdenken, was du nach deinem bestandenen IE machen möchtest – immerhin handelt es sich um deine Karriere. Es ist gut, möglichst vielseitig unterrichten zu können und hier kommen die PADI Instructor Specialties ins Spiel. Achte bei der Auswahl des Tauchanbieters für deinen IDC darauf, ob es ein Angebot gibt, das nach dem IE weitere Ausbildungseinheiten enthält – das könnten zum Beispiel einige Specialties sein, die dir bei der Jobsuche nützlich sein werden.
Master Scuba Diver Trainer (oder MSDT)
Die meisten Instructors machen weiter und werden Master Scuba Diver Trainer, oder „MSDT“. Dafür gibt es keinen Kurs und keine Prüfung, aber um diesen Titel zu tragen, müssen ein paar weitere Etappenziele erreicht werden: Du musst mindestens 25 PADI Taucher brevetiert haben und fünf Specialties unterrichten können – das bedeutet, du musst die Anforderungen von fünf PADI Specialty Instructor Kursen erfüllen. Während eines MSDT Praktikum kannst du diese Kurse absolvieren und dabei Erfahrung sammeln und Tauchschüler brevetieren.
Wie beim Divemaster Praktikum dauert auch das MSDT Programm einige Zeit, während der du an der Seite eines Instructors arbeitest und praktische Lehrerfahrung sammelst. Dies kann zwar eine größere (finanzielle) Verpflichtung bedeuten, du sorgst damit aber dafür, dass du deine Fertigkeiten sicher beherrscht, bevor du sie einem Arbeitgeber gegen Gehalt anbietest. Wenn du das Tauchcenter, bei dem du deinen IDC gemacht hast, magst, erkundige dich nach der Möglichkeit noch ein paar Monate zu bleiben. Wenn es für dich an der Zeit ist, weiterzuziehen, finde heraus, welche Specialties du gerne unterrichten würdest – die Auswahl ist groß! Nicht jedes Tauchcenter wird in der Lage sein, sie alle anzubieten. Wenn du also deine Entscheidung getroffen hast, suche nach einem entsprechenden Tauchcenter in einem Land, in dem du arbeiten kannst.
PADI Pro zu werden ist ein schönes Abenteuer, durch das du nicht hetzen solltest. Erfahrung sammelst du durch gutes Training, handfeste Praxis und, vor allem, Tauchgänge! Nimm dir die Zeit für eine solide Tauchausbildung, sei bereit, deine Fertigkeiten und dein Wissen täglich zu erweitern und agiere proaktiv, wenn du Unterstützung benötigst. Du investierst schließlich in noch mehr als deine Zukunft – eine Generation neuer Taucher erwartet dich!