Wusstest du, dass die Meeresluft deine Stimmung buchstäblich heben kann?  „Der Klang und Anblick des Meeres heben unsere Stimmung“, sagt der Facharzt für Psychiatrie Dr. Arghya Sarkhel. „Die Berührung des Sandes und der Geruch einer Meeresbrise wirken entspannend. Aus biologischer Sicht regt dieser audiovisuelle Stimulus unser parasympathisches Nervensystem an, das im Gegensatz zu ‚Kampf oder Flucht‘ ‚Ruhe und ruhige Gedanken‘ aktiviert“, sagt er. Nun quantifizieren Wissenschaftler die positiven kognitiven und physischen Auswirkungen von Wasser, die bessere körperliche Gesundheit und ein besseres Wohlbefinden.

Meeresbiologe Wallace J. Nichols, hat umfangreiche Forschungen über die einzigartige Fähigkeit des Meeres durchgeführt, den Menschen in einen Zustand zu versetzen, den er „Blue Mind“ nennt. „Blue Mind“ ist ein leicht meditativer Zustand, der durch Ruhe, Friedlichkeit, Verbundenheit und ein Gefühl von allgemeinem Glück und Zufriedenheit mit dem Leben im Moment gekennzeichnet ist. Nichols erklärt, dass unsere Gehirne fest verdrahtet sind, um positiv auf Wasser zu reagieren, und dass die Nähe zum Wasser uns beruhigen und verbinden, Innovation und Einsicht fördern und uns auf einer tiefen Ebene heilen kann.

Jeffery Puncher, Leiter der medizinischen Fakultät der University of Ottawa, ist ebenfalls von den therapeutischen Vorteilen des Tauchens überzeugt. Zurzeit entwickelt er ein Virtual-Reality-Tauchprogramm, das seinen Patienten helfen soll, Stress und Ängste abzubauen, indem er beruhigende Szenen von Korallenriffen und dem wogenden Meer zusammen mit dem beruhigenden Geräusch von Luftblasen unter der Oberfläche zeigt. Dieses Programm wird derzeit bei Medizinstudenten, Assistenzärzten und Lehrkräften eingesetzt, mit dem Ziel, es landesweit zu verbreiten, um auch die psychische Gesundheit von Ersthelfern zu unterstützen. 

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2018 führte PADI einen Adaptive Techniques-Kurs ein, in dem gelehrt wird, wie man die Ausrüstungskonfigurationen modifiziert und die Fähigkeiten eines Tauchers je nach seinen Bedürfnissen entwickelt, um sicherzustellen, dass jeder unabhängig von körperlichen oder geistigen Behinderungen im Wasser Heilung finden kann. In den letzten zehn Jahren wurden mehrere wissenschaftliche Studien durchgeführt, die die unglaublichen Vorteile des Tauchens für Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Behinderungen quantifizieren und belegen.

Überall auf der Welt setzen PADI Pros und Dive Centers adaptive Techniken und die natürliche Heilwirkung des Meeres ein, um Menschen zu heilen. Hier nun einige Beispiele für die spannenden Programme, die verfügbar sind.


1. Patriots Scuba – Virginia, USA 

Patriot Scuba bietet ein robustes und adaptives Tauchtrainingsprogramm, das speziell auf die Unterstützung von verletzten Veteranen ausgerichtet ist. Das in Virginia beheimatete Programm wird seit 2013 als Wohltätigkeit unter dem Namen „Patriots for Disabled Divers“ durchgeführt. Dadurch wurden bisher viele Hunderte adaptive Taucher erfolgreich trainiert, die an traumatischen Hirnerkrankungen oder Amputationen leiden. Diese Veteranen profitieren sowohl von den Aspekten der körperlichen Heilung durch das Tauchen als auch der Aktivität an sich, durch die sie ein Abenteuer erleben und sich gebraucht fühlen.


2. Scuba Diving for All – Ripon, Vereinigtes Königreich 

Scuba Diving for All ist seit 17 Jahren als Wohltätigkeitsorganisation in Ripon registriert und bietet Gerätetauchunterricht für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Die Gründer Yvonne und Archie Covell wollten den Tauchsport in ihrer Region attraktiver machen und ihren Tauchschülern Bewegungsfreiheit und das Gefühl der Schwerelosigkeit vermitteln. Das Programm wurde mit dem Queen’s Award for Voluntary Service ausgezeichnet, und viele Teilnehmer setzen ihre Ausbildung bis zum Brevet des PADI Open Water Diver fort. 


3. Eco Dive – Grenada, Karibik 

Eco Dive führte ein adaptives Freediver-Training im Bereich Static Apnea für Natasha und Rachel Lambert durch, die als Sailing Sisters bekannt sind. Natasha ist eine behinderte Seglerin, die jedem zeigt, dass Menschen aller Befähigungen das Meer entdecken und schützen können. Eco Dive beendete das Training mit den Schwestern mit einer Strandsäuberung, um zu zeigen, dass jeder die Meere verändern und unseren blauen Planeten sowohl erforschen als auch schützen kann. 


4. Syed Abd Rahman und Ernest Teo – Malaysia 

PADI IDC Staff Instructor Syed Abd Rahman und PADI Master Scuba Diver Trainer Ernest Teo engagieren sich seit fast drei Jahrzehnten für die Ausbildung von Jugendlichen mit Behinderungen. Sie leiten Diveheart, eine Wohltätigkeitsorganisation, die Menschen mit Behinderungen durch adaptives Tauchen und Therapie Selbstvertrauen gibt. Sie schulen Mediziner und Physiotherapeuten in der Rehabilitation darin, ihre Patienten im Wasser zu heilen. 


5. Surf Therapy – Kalifornien + Australien 

Carly Rogers, Rettungsschwimmerin in Los Angeles und Doktorandin an der University of Southern California, begann mit der Entwicklung einer Meerestherapiegruppe, die Soldaten das Surfen beibringt, was anschließend in der Gruppe diskutiert wird. Seitdem wurden mehr als 1.000 Soldaten im Rahmen des Meerestherapieprogramms behandelt. 2014 trug Rogers zu einer Studie des Programms bei, die im American Journal of Occupational Therapy veröffentlicht wurde. Von den 11 Kriegsveteranen, die die Studie abschlossen, konnten alle ihre Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und Depression reduzieren.

In Westaustralien setzt Ocean Heroes die Surf-Therapie ein, um Menschen mit Autismus zu helfen.Ocean Mind bietet Surftherapie für junge Menschen mit psychischen Problemen, isolierendem Verhalten und Behinderungen in Victoria an. Zu guter Letzt bietet Waves of Wellness in New South Wales eine Surf-Therapie für Menschen mit psychischen Problemen.


6. Carsten Schultz – Aalborg Dykkerskole, Norwegen

Carsten Schultz hat es sich zur Aufgabe gemacht, erblindeten Menschen dabei zu helfen, ihre anderen Sinne zu schärfen und ihr Selbstvertrauen wiederherzustellen, indem er ihnen das Tauchen beibringt. Im Rahmen seines Behindertenprogramms mit Diving 360 hat er Menschen mit Sehbehinderungen, Amputationen und multipler Sklerose offiziell zum Brevet als PADI Open Water Divers verholfen. 


Bist du bereit, das Tauchen als Therapie zu entdecken und ‚Wellness Unfiltered‘ zu erleben? Mach dein PADI und #LiveUnfiltered.

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