Brodelnde Vulkane, schwarze Sandstrände, betörende Hulatänze und gewaltige Wellen: Wofür steht das? Genau: Hawaii ist für seine spektakuläre Landschaft und den entspannten Lifestyle bekannt. Grün bewachsene Felsen steigen steil aus der schäumenden Gischt auf und an den atemberaubend schönen Stränden weht eine sanfte Brise. Das Tauchen ist auf Hawaii ebenso beliebt wie das Wellenreiten und es gibt unzählige Tauchplätze zu entdecken. Die solltest du dir ansehen!
Hawaii ist mit keinem anderen Ort der Welt vergleichbar. Als Teil der USA fasziniert es mit seiner einzigartigen Verschmelzung von Kulturen und Lebensanschauungen. 1959 wurde es zum amerikanischen Bundesstaat und ist damit einer der jüngsten Bundesstaaten der USA. Durch die Lage weit draußen im Pazifik und das tropisch warme Klima ist das Tauchen in Hawaii ganzjährig möglich und unterscheidet sich von anderen Tauchgebieten der USA.
Mit etwa 1.210 Küstenkilometern (750 Meilen) ist Hawaii ein beliebtes Urlaubsziel für Reisende aus der ganzen Welt. Die Inseln haben aber weitaus mehr als Strandurlaub zu bieten. Hier gibt es einige der beeindruckendsten Vulkane unserer Erde, die gewaltige Lavamassen hervorbringen. Einige der Lavaströme fließen zum Meer, wo sie sprudelnd und fauchend in den Wellen verschwinden.
Aus dieser vulkanischen Aktivität ist die Inselgruppe mit ihren erhabenen Klippen und den fruchtbaren, dschungelbewachsenen Hügeln einst entstanden. Die üppige Landschaft bietet dir über und unter Wasser viele neue sichtbare, hörbare, schmeckbare und fühlbare Eindrücke. Schauen wir mal, was für Tauchgänge du auf den jeweiligen Inseln dieses wunderschönen Archipels erleben kannst.
Tauchen in Hawaii, nach Inseln
Kaua’i
Geologisch gesehen ist Kaua’i die älteste Insel Hawaiis. Da sie von prächtiger Vegetation bedeckt ist, wird sie auch ‚Garteninsel‘ genannt. Das fruchtbare Land ist Lebensgrundlage vieler Agrarbetriebe und einer reichen Tierwelt, zu der auch unzählige wilder Hühner, die auf der gesamten Insel anzutreffen sind, gehören.
Kaua’i der richtige Ort, um Meeresschildkröten zu begegnen. Einige der besten Tauchplätze der Insel liegen vor ihrer Südküste. In den Sheraton Caverns kannst du in zusammengefallenen Lavatunneln zwischen hunderten Grünen Meeresschildkröten schwimmen. Ein weiterer Schildkrötentreffpunkt ist der Tauchplatz Turtle Bluffs. Die Steilwände sind für Schildkröten eine Reinigungsstation und im Flachwasser können sogar recht große Riffhaie gesichtet werden. Noch mehr Schildkröten gibt es am Tauchplatz Tunnels Beach, hier gleiten sie zwischen mysteriös anmutenden Lavaformationen dahin.
Auf der Westseite der Insel befindet sich der weniger bekannte, aber reizvolle Tauchplatz Mana Crack. Hier kannst du fast bis auf 29 Meter (95 Fuß) abtauchen. Tiefe Tauchgänge sind auch am Ahukini Landing, an der Ostseite der Insel, möglich.
Bei Tauchgängen vom Ufer aus sollte der Tauchplatz Koloa Landing nicht ausgelassen werden, denn hier leben die fantastisch gefärbten Drachenmuränen. Ihren Namen verdanken sie den zwei einzigartigen Hörnern auf der Stirn, ihre Körper sind intensiv in bunten Tönen gefärbt und mit weißen Tupfen dekoriert.
Mit dem Flugzeug landet man auf dem Inselflughafen Lihue Airport, weiter geht es über das Straßennetz. Dabei solltest du den Holo Holo Koloa Scenic Byway befahren, denn er führt an den Sehenswürdigkeiten von Kaua’i vorbei.
Moloka’i
Moloka’i liegt im Zentrum des hawaiianischen Archipels und wird auch als ‚freundliche Insel‘ bezeichnet. Von hier hat man eine wunderbare Aussicht auf einige der anderen Inseln und in klaren Nächten sind sogar die Lichter Honolulus erkennbar. Moloka’i besteht aus zwei großen Vulkanen, an ihren Küsten befinden sich die höchsten Meeresklippen der Welt.
Zu Moloka’i gehört auch das längste Küstenriff der USA. Mit 40 Kilometern (25 Meilen) Länge lädt es zu ausgiebigen Erkundungstauchgängen ein. Da die Anreise auf die Insel relativ kompliziert ist, sind am Riff meist nur sehr wenige andere Taucher anzutreffen. Dafür gibt es seltene und gefährdete Meeresbewohner und unzählige Fotomotive.
Einer der beliebtesten Tauchplätze auf Moloka’i heißt Fish Bowl, hier kannst du gelegentlich sogar auf die seltenen Hawaii-Mönchsrobben treffen. Im tieferen Wasser tummeln sich für gewöhnlich Hammerhaie, manchmal sogar in großen Schwärmen.
Die Insel Moloka’i kann per Inlandsflug von Maui oder Honolulu erreicht werden. Alternativ kannst du die Fähre von Maui nach Moloka’i nehmen und die angenehme Überfahrt genießen. Auf Moloka’i gibt es nur eine Hauptstraße, die der Länge nach über die Insel führt. Die Meilenangaben entlang dieser Straße werden als Wegpunkte genutzt, achte bei deiner Fahrt also auf diese hilfreichen, grünen Hinweise.
Lana’i
Die kleine Insel Lana’i ist ein ruhiges, wenig erschlossenes Reiseziel. Vor Langem begegnete die Hawaiianische Urbevölkerung der Insel mit großer Ehrfurcht, in dem Glauben, sie sei von düsteren Geistern bewohnt. Erst seit kürzerer Zeit wird sie von Touristen besucht und mittlerweile gibt es einige Hotels und Golfplätze.
Grottentaucher sollten jetzt aufmerksam werden! Lana’i wartet mit zahlreichen Höhlen und außergewöhnlich klaren Gewässern auf. Die zwei besten Grotten sind wohl Cathedrals I und II, die beide wirklich sehenswert und mindestens einen Tauchgang wert sind. Wer im Winter kommt, hat gute Chancen, Buckelwale zu sehen und mit etwas Glück sogar mit diesen erhabenen Tieren zu tauchen.
Aber Lana’i hat noch mehr zu bieten als die Höhlen. In Manele Bay solltest du einen Tauchgang vom Ufer aus machen, denn hier tummeln sich Rochen und Rifffische. Auch der großartige Tauchplatz Fish Rock ist vom Ufer aus erreichbar, wird aber ebenfalls von Tauchbooten bedient, falls du nicht so weit schwimmen möchtest.
Nach Lana’i gibt es keine internationalen Flüge, die Insel wird von Honolulu oder Maui angeflogen. Ebenso hast du die Möglichkeit, sie mit der Fähre von Maui innerhalb etwa einer Stunde zu erreichen. Auf Lana’i angekommen kannst du entweder den Transportservice der Hotels nutzen oder ein Auto mit Allradantrieb mieten, um die Insel mit ihrer einzigartigen Natur auf eigene Faust zu erkunden.
Hawai’i
Die Insel, die diesem Bundesstaat ihren Namen verleiht, ist die größte der hawaiianischen Inseln. Sie wird auch ‚Big Island‘ (Große Insel) genannt und besteht aus fünf Vulkanen: Kohala, Mauna Kea, Hualalai, Mauna Loa und Kilauea. Sowohl Manau Loa als auch Kilauea befinden sich im beeindruckenden Volcanoes National Park von Hawaii. Der große Kilauea ist seit 20 Jahren ununterbrochen aktiv.
Rund um die Insel befinden sich unzählige Tauchplätze, hier kannst du unter Wasser liegende, bizarre Lavaformationen erkunden oder den neugierigen Schildkröten beim Seegrasfressen zuschauen. Am bekanntesten sind wohl die Tauchgänge mit Mantas in Kona. Als Taucher kniet man am Meeresgrund und über einem gleiten hunderte der riesenhaften Rochen hinweg. Diesen Tauchgang solltest du auf keinen Fall auslassen!
Kamakahonu Beach und der großartige Honokohau Harbor bieten Ufertauchgänge, die du dir nicht entgehen lassen solltest. Nachttauchen ist immer und überall aufregend, und hier schwimmen häufig große Meeresbewohner aus den Tiefen empor und überraschen dich mit ihrem schnellen Aufstieg.
Hawai’i ist von einem Straßennetz überzogen, das die beiden Hauptstädte Hilo und Kailua-Kona verbindet. Beide Städte werden international angeflogen. Mit dem Mietwagen oder Taxi kommst du überall hin und zudem gibt es einen etwas langsameren Linienbus, der die Küstenlinie der Insel abfährt.
O’ahu
O’ahu ist die bevölkerungsreichste und beliebteste Insel Hawaiis. Hier befindet sich die Hauptstadt Honolulu, eine boomende Metropole, die im starken Kontrast zu den unbewohnten Wäldern der anderen Inseln steht. Sonne und Regen wechseln sich ab und erzeugen immer wieder schöne Regenbögen. O’ahus Strände gehören zu den bekanntesten der Welt, angeführt von Waikiki Beach, einer unbestreitbar wundervollen Komposition aus Sand und Meer.
Auf O’ahu locken erstklassige Wracktauchgänge. Während nur eines Tauchgangs kannst du die San Pedro und die YO-257 erkunden. Als zusätzliches Highlight kommt häufig ein Passagier-U-Boot zur Besichtigung der Wracks vorbei und es bieten sich lustige Gelegenheiten zum Gestikulieren mit den Insassen.
Auf O’ahu kannst du Wracks, Grotten und fantastische Riffe vom Ufer aus betauchen. In den Sommermonaten werden die Wellen kleiner und damit werden Tauchgänge vom Nordstrand aus möglich. Der Tauchplatz Shark’s Cove ist besonders empfehlenswert, denn hier gibt es eine Vielzahl beeindruckender Arten, wie zum Beispiel den wuchtigen Tigerhai.
Für Vielseitigkeit im Tauchurlaub sorgen traumhafte Steilwände wie Waimea und Wailalua. Beide sind nur per Tauchboot erreichbar, von denen es auf Hawaii ein großes Angebot gibt.
Schau dir auch einige der kleinen, vor der Küste liegenden Inseln wie Waikiki oder die winzige Manana Rabbit Insel an. An ihren erstklassigen Tauchplätzen findest du eine große Artenvielfalt und sehenswerte Unterwasserlandschaften.
Zu den Sehenswürdigkeiten an Land gehört der schön angelegte Valley of the Temples Memorial Park im Osten der Insel sowie das Pearl Harbour Denkmal und das USS Arizona Memorial.
Internationale Reisende kommen meist am Flughafen von Honolulu an. Er ist Ausgangspunkt für Weiterflüge zu den anderen hawaiianischen Inseln. Die Südküste der Insel ist dicht besiedelt, während die Nordküste eher einsam ist.
Maui
Mit seiner abwechslungsreichen Landschaft und den überwältigend schönen Stränden ist Maui ein beliebtes Urlaubsziel. Die Insel entstand aus zwei Vulkanen, zwischen denen ihre Lavaströme eine Landbrücke bildeten. Die größte Stadt der Insel ist Kahului, die sich zwischen den beiden Vulkanen befindet.
Das Wahrzeichen der Insel ist der Vulkan Haleakala. Der gewaltige, inaktive Haleakala ist vom Meeresgrund gemessen 8 Kilometer (5 Meilen) hoch, wovon sich 3.000 Meter (10.000 Fuß) über dem Meer befinden. Die meiste Zeit des Jahres umhüllen Wolken den Haleakala und sorgen für unglaubliche Regenmengen. In Gipfelnähe sind Temperaturen unter dem Nullpunkt nicht ungewöhnlich, was einen überraschenden Kontrast zu dem unterhalb liegenden, heiß-feuchten Dschungel erzeugt.
Vor der Südwestküste der Insel liegt der außergewöhnliche Tauchplatz Dragon Reef. Er ist per Boot erreichbar und zwischen 7 und 21 Meter (25-70 Fuß) tief. Einer der beliebtesten Tauchplätze ist Black Rock, denn hier verweilen Adlerrochen und Schildkröten. Außerdem gibt es einige sehenswerte Wracks, allen voran die Carthaginian.
Weiter draußen liegt Molokini, ein erloschener Vulkan mit surrealistisch anmutenden Tauchplätzen. Im Krater des Molokini zu tauchen ist eine beeindruckende Erfahrung: das Wasser hier gilt als ganz besonders pur und klar, dazu gibt es viele Haie, häufig trifft man auf diverse Arten zugleich, darunter sogar Hammerhaie. Außerdem gehören die Strömungstauchgänge, die man an der Rückseite des Kraters machen kann, zu den besten der Welt.
Die jährliche Wanderung der Buckelwale solltest du dir nicht entgehen lassen. In den Wintermonaten bringen sie in den warmen Gewässern um Hawaii ihre Jungen zur Welt, etwa Ende April ziehen sie weiter.
Maui ist aus dem Ausland sowie von den anderen Inseln Hawaiis am einfachsten per Flugzeug erreichbar. Auf Maui angekommen bewegst du dich am besten mit einem Mietwagen oder Taxi weiter. Achte dabei auf Allradantrieb, besonders, wenn du in abgelegenere Gegenden fahren möchtest. Maui ist zudem ein guter Ausgangspunkt um per Fähre zu vielen der weniger stark besuchten Inseln des Landes überzusetzen.
Tauchen in Hawaii – auf welcher Insel fängst du an?
Hawaii hat jeder Taucherpersönlichkeit etwas zu bieten. Ruhige, flache Tauchgänge sind ebenso möglich, wie aufregendes Strömungstauchen. Durch die Vielfalt, die dir in dieser vergleichsweise kleinen Region geboten wird, gibt es jede Menge zu entdecken und du solltest mehrere Inseln besuchen, um das legendäre Angebot Hawaiis optimal auszukosten.
Durchstöbere auf PADI Travel alle Resorts, Tauchsafaris und Tagesausflüge.
Dieser von Bridget Pearson verfasste Blogartikel erschien erstmalig im Diviac Magazine.